Google könnte im Bereich Desktop-Suche einen Fuß in die Tür bekommen, wenn das Unternehmen Microsoft zuvorkommt – mit kostenloser, wohl durch Anzeigen finanzierter Software. Mit der Ausweitung in die persönlichere Sphäre abseits des Internet – die meisten Anwender arbeiten mehr als 50 Prozent der Zeit offline – hätten Googles Anzeigen eine breitere Basis. Aber gleichzeitig stünde das Unternehmen vor neuen Herausforderungen.
Altavista, das mittlerweile zu Yahoo gehört, war eines der ersten Unternehmen, das eine Desktop-Suche anzubieten versuchte. Das Tool war aber nie sonderlich beliebt. Seither hat sich eine Reihe von Unternehmen in diesem Feld versucht, darunter Copernic, Groxis, Enfish, 8020 und X1 Technologies. Keines konnte sich entscheidend durchsetzen.
Den Marktforschern von IDG zufolge stellt der Verkauf von Such-Software einen Markt von 617 Millionen Dollar pro Jahr dar. „Das ist ein harter Markt, in dem viele Unternehmen aktiv waren und dann wieder verschwunden sind“, sagt Andrew Feit vom Technologie-Anbieter Verity.
Und auch wenn Google bisher Kontroversen wegen der Text-Anzeigen bei seiner Web-Suche vermeiden konnte, riskiert das Unternehmen doch, seine Kunden abzuschrecken – wenn man bei der Einführung einer Desktop-Software, die Zugriff auf private Daten hat, nicht sehr vorsichtig vorgeht.
Adware-Anbieter wie Claria und WhenU versuchen und versuchten ihr Glück mit für die Anwender attraktiven Desktop-Anwendungen, die das Anzeigengeschäft unterstützen. Beide haben ihre Software mit Filesharing-Programmen kombiniert, die es ermöglichen, mehr Menschen zu beobachten, ihr Verhalten auszuwerten und gezielt passende Anzeigen einzublenden. Diese Strategie hat bereits einige Gerichtsverfahren nach sich gezogen.
Ein weiterer Hinweis auf die immer engere Verbindung zwischen Web-Suche und anzeigenfinanzierten Desktop-Programmen ist das Abkommen zwischen der Yahoo-Tochter Overture und Claria sowie WhenU, die bei Textanzeigen zusammenarbeiten. Nicht nur in den USA sind die Regierungsbehörden daran interessiert, Adware und die noch umstrittenere Spyware zu regulieren oder ganz zu verbieten. Im US-Bundesstaat Utah wurde bereits ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Das Abgeordnetenhaus und die Federal Trade Commission haben Sitzungen zum Thema für die nächsten Wochen anberaumt.
Google wird möglicherweise eine Selbstregulierung vorschlagen, die solch umfassenden Gesetzen zuvorkommt. In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen bereits eine Reihe von Prinzipien offen gelegt, denen Software-Hersteller folgen sollten, wenn sie Programme für Desktop-Computer herstellen. Diese Richtlinien schlagen einfache Regeln der Höflichkeit vor: Die Software sollte klarstellen, was sie tut, ein einfaches Abschalten ermöglichen und nicht hinter dem Rücken des Anwenders etwa persönliche Informationen aussenden.
Aber selbst mit solchen scheinbar fairen Richtlinien geht Google ein großes Risiko ein. Schließlich hat das Unternehmen bereits Zugang zu vielen Informationen über seine Anwender, bisher ausgeführte Suchanfragen und Verhalten beim Surfen im Web etwa. Durch seinen E-Mail-Dienst Gmail wird Google die Breite der zugänglichen Informationen weiter vergrößern – und schon allein durch die Bündelung solcher Informationen in einer Hand den Zorn der Verbraucherschützer und Anwender auf sich ziehen.
Mit der Google Toolbar, Deskbar und anderen Windows-Programmen setzt Google bereits Software ein, die Informationen über das Online-Verhalten der Anwender an seine Server zurück übermittelt. Wie die geplante Desktop-Suche mit integrierten Anzeigen würden auch diese Programme unter die geplanten Gesetze fallen und reguliert werden.
Solche Bedenken der Öffentlichkeit werden Microsoft wohl kaum treffen, da eine in Windows integrierte Suche aller Wahrscheinlichkeit nach frei von Anzeigen bleibt.
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