Der größte Kabelnetzbetreiber der USA, Comcast, will seinen rund 40 Millionen angeschlossenen Haushalten ab Ende 2006 Telefonservices via Internet (VoIP) anbieten. Wie das „Wall Street Journal“ heute berichtet, wird Comcast VoIP zunächst in drei seiner Märkte testen, bevor Ende 2005 die Hälfte und ab 2006 alle an das Kabelnetz angeschlossenen US-Haushalte die Telefonservices nutzen können.
„Wir sind voller Hoffnung, dass die Telefonie unserer Industrie ein neues Wachstumsprodukt liefert“, sagte Comcast-CEO Brian Roberts. Im Dezember vergangenen Jahres hatte bereits Comcast-Konkurrent Time Warner seinen Einstieg ins VoIP-Geschäft angekündigt. Bis zum Jahresende will das Unternehmen alle 31 Märkte mit Internet-Telefonservices beliefern. VoIP erfreut sich vor allem wegen der geringen Preise und Features wie Videotelefonie in den USA einer regen Nachfrage. So berichtet der Kabelnetzbetreiber Cablevision von wöchentlich rund 3.200 Neukunden.
Anstatt die Preise zu senken, verweisen die Telekomkonzerne allerdings auf die höhere Qualität ihrer Services. Der Einstieg von Comcast in den Telefonmarkt wird die Auseinandersetzungen zwischen Kabelnetzbetreibern und Telekomfirmen, die jeweils versuchen, sich ein Stück vom gegnerischen Marktkuchen abzuschneiden, noch verschärfen. Während die Kabelnetzbetreiber auf den Telefonmarkt drängen, hat der Telekomkonzern SBC Communications unlängst damit begonnen, Satellitenfernsehen anzubieten.
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