Das Musiklabel BMG, Tochter des Bertelsmann-Konzerns, streicht in Deutschland beinahe ein Fünftel der Stellen. Wie die „Financial Times Deutschland“ unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise berichtet, verlieren bis Ende Juni 59 der über 300 Mitarbeiter ihren Job. Maarten Steinkamp, der neue Chef von BMG Deutschland, habe Personalreduktionen im Zuge von Umstrukturierungen bereits im März auf einer Betriebsversammlung angekündigt. Damals sei aber der Umfang des Stellenabbaus noch nicht klar gewesen. Eine Bestätigung des Personalabbaus war auf pte-Anfrage weder bei BMG noch bei Bertelsmann zu erhalten.
Die Stellenkürzungen sind laut FTD die Folge einer Umstrukturierung der deutschen Tochtergesellschaft wie sie auch von anderen Musiklabels bereits durchgeführt wurde. Das Musikgeschäft leidet seit einigen Jahren unter rückläufigen Absatzzahlen.
Die Umstrukturierung sieht laut FTD eine Trennung in internationales Geschäft und nationale Künstler vor, was auch auf eine Vorbereitung auf den Sony-BMG-Merger hindeutet. Allerdings will sich BMG auch zu der Umstrukturierung nicht vor Ende Juni äußern, so die Pressestelle des Musiklabels gegenüber pressetext.deutschland.
Verschärfte Marktbedingungen vor dem Hintergrund der Krise der Musikindustrie dienen auch als Argument für die geplante Fusion von BMG und Sony Music. Bertelsmann hat indessen den Erhalt einer Mitteilung der EU-Kommission bestätigt, die den Merger derzeit prüft. Darin sind Beschwerdepunkte enthalten, die aus Sicht der Kommission einem Merger entgegenstehen.
Bertelsmann gab zudem bekannt, dass CD- und DVD-Produktion sowie Auslieferung von dem Merger nicht betroffen sind. Außerdem bringt Sony das japanische Musikgeschäft nicht in das gemeinsame Unternehmen ein. Bertelsmann-Konzernsprecher Oliver Herrgesell sagte im Gespräch mit pressetext.deutschland jedoch, dass das deutsche Musikgeschäft von BMG schon von der Fusion betroffen sei.
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