Die Rolle der Festplatte: Aufstieg einer grauen Maus

Inzwischen haben die Hersteller die Dichte von Festplatten erhöht, um immer kleinere Platten herzustellen, die die Welt der Heimelektronik revolutionieren. Das kann man an Meldungen ablesen, die besagen, dass Apple seinen Ipod aufgrund von Lieferschwierigkeiten des Festplattenherstellers verschieben muss. Mini-Laufwerke bieten zwar nicht so viel Platz wie die großen PC-Gegenstücke, lassen sich aber in kompakte Geräte einbauen. Apples Ipod war als MP3-Player stilbildend klein – dank einer Toshiba-Festplatte, die nur 1,8 Zoll Durchmesser hatte.

Seit dem Erfolg des Ipod haben Hersteller wie Cornice oder Hitachi begonnen, Ein-Zoll-Platten für Heimelektronik anzufertigen. In den kommenden Monaten wollen unter anderem Sony und Philips mit Musik-Playern, USB-Speichern und Digitalkameras auf den Markt kommen, die Mini-Laufwerke enthalten.

Und die Konsumenten sprechen auf große Speichermengen schnell an. Erst kürzlich brachen wilde Diskussionen aus, als es hieß, Google werde den Kunden seines Mail-Dienstes Gmail ein Terabyte an Speicherplatz zur Verfügung stellen.

Dass Gmail außerdem wegen Missachtung der Privatsphäre der Nutzer umstritten ist, und vielleicht bald per Gesetz verboten wird, spielt keine große Rolle. Auch ist es gar nicht wichtig, dass letztlich niemend je Gmail voll ausnutzen wird. Schon jetzt haben die Gmail-User 1 GByte Speicherplatz. Man bräuchte etwa 100 Regalmeter für Bücher, wenn man 800 MByte an Daten auf Papier bannen wollte, sagt „How much Information?“ Ein Terabyte an E-Mails wären 37.000 Bücher.

Nein, entscheidend an Gmail ist der Preis: Gmail soll nichts kosten. Die Rivalen, Yahoo und Lycos etwa, haben nun keine andere Wahl, als ebenfalls die Postfächer ihrer E-Mail-Kunden zu vergrößern.

Tivo und andere Mitglieder der Video-on-Demand-Branche können nur deshalb existieren, weil Festplatten so billig sind. Nächstes Jahr wird die Größe von Festplatten in Heim-PCs auch für die Filmindustrie ein wichtiger Faktor sein. So hat zum Beispiel die Produktionsgesellschaft des Schauspielers Morgan Freeman angekündigt, 2005 einen Film gleichzeitig mit dem Kinostart im Internet zu veröffentlichen.

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ZDNet.de Redaktion

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