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McLaren: „Echtzeitdaten entscheiden ein Rennen“

ZDNet: Können diese Daten beziehungsweise ihre Verarbeitung entscheidend sein für ein Rennen?

Neale: Unbedingt, nehmen Sie das Rennen Ende Mai in Monaco: Da haben Sie eine Reihe spektakulärter Unfälle gesehen, wo die Fahrer in einen Tunnel mit 200 Sachen eingefahren sind, dort kollidierten und sich mehrmals um die eigene Achse drehten. Das war als Alonso Ralf Schumacher im Williams BMW überholte. Da ist Ralf in die Leitplanke eingeschlagen, hat sich mehrmals gedreht, wobei er seine Räder verlor, und war sich dennoch die ganze Zeit über klar, was passiert. Das kam durch den ununterbrochenen Funkverkehr mit dem Cockpit, so dass Ralf stets informiert war. Wenn Sie das mit einem Unfall auf einer normalen Straße vergleichen – wo schon bei einem Auffahrunfall die Anwälte angelaufen kommen – dann wird Ihnen klar, wie viel an Wissenschaft in die Sicherheitssysteme eines Fahrzeugs investiert wird.

ZDNet: Wäre es dennoch nicht ratsam, sich in weiten Teilen von der Elektronik zu verabschieden? Oft ist zu hören, „früher“ seien die Rennen noch durch die Geschicklichkeit der Fahrer entschieden worden, heute seien uneinsehbare elektronische Komponenten für den Ausgang verantwortlich.

Neale: Es gibt natürlich eine Menge Spekulationen, wie es in der Formel 1 weiter gehen soll. Aber ich denke, die Formal 1 wird auch in Zukunft durch Technik bestimmt, das wird keine Veranstaltung wie beim Stock Car-Rennen werden. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Ansicht, ich könnte da falsch liegen. Klar, es ist eine Unmenge an Software involviert – wie sonst wollen Sie das mit den Bremsen hinbekommen, nur als Beispiel. Der Motor benötigt eine Engine Control Unit (ECU), um zu laufen. Definitiv kommen Sie nicht ohne Traktions-Kontrolle aus. Aber letztlich will doch jeder ein Rennen sehen. Die Formel 1 muss zuvorderst immer ein Rennen bleiben, und wenn wie am Wochenende in Monte Carlo der Italiener Jarno Trulli gewinnt, dann ist das gut für den Sport. Eine Entwicklung, die wir sehen werden, ist aber vermutlich, dass der Fahrer mehr Kontrolle erhalten wird.

Jonathan Neale, geboren im August 1962, ging 1984 von der Universität in Nottingham mit einem Abschluss in Physik ab, woraufhin er bei den Phillips Defence Systems eine Anstellung bekam. Dort war er mit dem Design von Halbleitern, Software und elektronischem Kriegsgerät von U-Booten und Schiffen beschäftigt. 1991 heuerte er bei BAE Systems als Project Design Engineer für Turboprop-Flugzeuge an. Nachdem er 1995 den Master-Titel an der Uni Manchester erworben hatte, wurde er zum Operations and Support Director for Regional Jets befördert. Ab 1999 fungierte er als Managing Director für das Hawk Fast Jet Programm.

Neale stieß 2001 als Operations Director zu McLaren International beziehungsweise McLaren Racing. Erst im April dieses Jahres wurde er zum Managing Director von McLaren Racing berufen.

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ZDNet.de Redaktion

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