Microsoft will am heutigen Mittwoch eine erste Testversion des „Windows Media Player 10“ zum Download bereitstellen. Neben der GUI sei vor allem die Organisation von Mediendateien sowie die Anbindung von mobilen Abspielgeräten verbessert worden. Die Final soll im Herbst erscheinen.
Der Windows Media Player 10 soll das Auffinden, die Wiedergabe und das Überspielen auf mobile Geräte vereinfachen, so Jonathan Usher von Microsofts Windows Media Division. Bestandteil werden auch Microsofts kürzlich vorgestellte DRM-Technologien sein, die Abonnement-basierte Abrechnungsmodelle vorantreiben sollen.
Für Microsoft ist die neue Software ein wichtiger Baustein, um im Geschäft mit digitalen Medien besser mit Apple konkurrieren zu können. Der Mac-Hersteller hat sich durch die geschickte Verknüpfung des Itunes-Players mit seinem Musik-Downloadservice und dem Ipod eine attraktive Einnahmequelle eröffnet, auf die zuletzt ein erheblicher Teil von Apples Gewinnen zurückzuführen war.
Die einfache Synchronisation zwischen PC und Ipod ist einer der größten Pluspunkte des weiß-silbernen Geräts. Selbst wenn es darum geht, sehr große Musikbestände zu überspielen, müssen nur wenige Einstellungen vorgenommen werden.
Dies will Microsoft mit dem neuen Windows Media Player nun ebenfalls möglich machen. Portable Geräte sollen sich automatisch mit den neuesten Inhalten füllen lassen. Von großer Bedeutung ist diese Funktion auch deshalb, da gegen Ende des Jahres unter Federführung von Microsoft die sogenannten „Portable Media Centers“ auf den Markt kommen sollen, die neben Musik auch Videos wiedergeben und Fotos anzeigen können. Ohne eine einfache Synchronisation wäre der Nutzen dieser Geräte deutlich eingeschränkt.
Ob der Media Player 10 jedoch den Bedienungskomfort von Apples Lösung erreichen wird, ist noch offen. Denn Microsoft muss seinen Player auf die Zusammenarbeit mit dutzenden von Geräten vorbereiten, während Apple sich auf den unternehmenseigenen Ipod konzentrieren konnte.
„Microsoft ist auf dem richtigen Weg“, so Jupiter-Analyst Michael Gartenberg. „Das Unternehmen muss aber eng mit Partnern zusammenarbeiten, um etwas Ipod-ähnliches entwickeln zu können.“ Keines der am Markt befindlichen Produkte konnte bislang die Popularität von Apples Musik-Player erlangen.
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