Die deutsche Automobilindustrie ist laut Zahlen des Zentralverbandes Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) mittlerweile der größte Abnehmer der deutschen Elektronik-Industrie. Hatte ein Fahrzeug der Golf-Klasse 1992 im Schnitt nur drei elektronische Steuergeräte an Bord, so waren es 1998 zehn – aktuell sind es wenigstens 25. Hochwertige Wagen haben bereits bis zu 65 dieser potenziellen Fehlerquellen an Bord.
Der hohe Anteil der Elektronik in Neufahrzeugen ist daher nicht ohne Tücken: Immer mehr Pannen entstehen durch ausgefallene oder fehlerhafte Bauelemente. Der Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC) hat daher beispielsweise seine „gelben Engel“ längst mit Pannenhilfe-Laptops ausgerüstet. Die sind auch nötig: Der ADAC hat Ende April 2004 in seiner jährlichern Pannenstatistik erklärt, dass 2003 die häufigste Pannenursache mit 35,9 Prozent Schäden in der allgemeinen Fahrzeugelektrik waren.
Eine ebenfalls Ende April 2004 vorgestellte Umfrage der Uni Mainz unter 2175 Autofahrer ergab, dass 17 Prozent der Befragten Probleme mit der Elektronik am Auto haben oder hatten. Überraschung: Je teurer desto schlechter: In den Segmenten „Obere Mittelklasse“, „Oberklasse“ und „Geländewagen/SUV“ wurde gar ein Anteil von 26 Prozent genannt. Fahrer von Kleinwagen dagegen beschwerten sich nur zu zwölf Prozent.
Die Umfrage wurde von Mitarbeitern des Lehrstuhls für Betriebswirtschaft und Marketing der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt. „Überdurchschnittlich betroffen von den Elektronik-Problemen sind ausgerechnet die Marken Mercedes und BMW, die sich bei den Nachfragern als Qualitätsanbieter positionieren wollen“, erklärte Lehrstuhlinhaber Frank Huber.
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