Der Gruppenruf wäre das erste Voice over IP-Angebot für den Mobilfunk. Die paketorientierte Sprachdatenübertragung hat den Vorteil, dass die Verbindungen zwischen den Gruppenrufteilnehmern virtuell bestehen bleibt, auch wenn niemand spricht. Wegen der IP-basierten Übertragungstechnik blockiert das keine Netzkapazität.
Diesen Vorteil kann der von Orange angekündigte Gruppenrufdienst nicht nutzen. Das System von Kodiak Networks gilt bei den Netzbetreibern als äußerst problematisch, weil es leitungsvermittelnd arbeitet und damit verschwenderisch mit den Netzkapazitäten umgeht. Ein Gruppenruf mit beispielsweise zehn Teilnehmern blockiert für die Dauer des Rufs dauerhaft zehn Leitungen. Für Betreiber, deren Netze schon heute stark ausgelastet sind, kommt dieses System daher nicht in Frage.
Zusätzlicher Pluspunkt für eine IP-basierte Lösung: Für die Netzbetreiber eröffnen sich eine Vielzahl von Abrechnungsmöglichkeiten, mit denen sie sich gegenüber ihren Wettbewerbern differenzieren können. Sie könnten wie bei Sprachtelefonie üblich eine Gebühr in Abhängigkeit der Gesprächsdauer und der Zahl der Gruppenteilnehmer erheben oder aber wegen der Übertragung über GPRS auch eine volumenbasierte Abrechnung vornehmen. Schließlich wäre auch ein Pauschaltarif denkbar.
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