Sun-COO Jonathan Schwartz hat angekündigt, das unternehmenseigene Betriebssystem Solaris als Open Source zur Verfügung stellen zu wollen. Ein genauer Zeitplan wurde jedoch nicht veröffentlicht.
Die Ankündigung von Sun ist ein weiteres Zeichen dafür, wie ernst das Unternehmen den Einfluss der Open Source-Bewegung auf das eigene Geschäftsmodell nimmt. Zudem scheint das Unternehmen immer noch auf der Suche nach einer passenden Strategie zu sein, um die eigene Position im IT-Markt zu festigen. Denn erst vor vier Monaten hatte Schwartz auf einer Analystenkonferenz gesagt, der Quellcode von Solaris solle auf keinen Fall offen gelegt werden.
Solaris kommt bislang hauptsächlich auf Sparc-basierten Servern zum Einsatz. Nach einigen eher lustlosen Gehversuchen in der x86-Welt zeigt Sun nicht zuletzt durch die breit angelegte Kooperation mit AMD jetzt auch im x86-Markt größeres Engagement.
Zwar hat das Unternehmen nun definitiv angekündigt, den Quellcode seines Betriebssystems offen legen zu wollen, die Frage nach der genauen Form der Lizenz bleibt jedoch unbeantwortet. Sun will auf jeden Fall vermeiden, dass es von Solaris ähnlich wie von Linux unterschiedliche Distributionen gibt, die zum Teil inkompatibel sind.
„Zwischen Open Source und offenen Standards gibt es einen großen Unterschied. Es gibt ein Linux-Unternehmen, das diese beiden Konzepte vertauscht: Red Hat. Und das ist sehr gefährlich“, so Schwarz.
Auf die Frage, wie Sun mit einem Open Source-Solaris Geld verdienen will, antwortete John Loicono, Chef der Software-Sparte, dass sein Unternehmen nicht nur auf das Betriebssystem angewiesen sei. „Wir haben Hardware, Software, Services und Support. Wir nehmen das alles zusammen und verkaufen es als Ganzes.“
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