Sun-COO Jonathan Schwartz hat angekündigt, das unternehmenseigene Betriebssystem Solaris als Open Source zur Verfügung stellen zu wollen. Ein genauer Zeitplan wurde jedoch nicht veröffentlicht. Damit straft der neue starke Mann im Sonnenunternehmen seine eigenen Worte Lüge: Erst vor vier Monaten hatte Schwartz auf einer Analystenkonferenz erklärt, dass man den Quellcode von Solaris auf keinen Fall offen legen werde.
Analysten begrüßten den Schritt als in die richtige Richtung weisend. Neil Ward-Dutton, Research Director bei Ovum, kommentierte: „Wir haben es jedem, der uns bei Sun ein Ohr geliehen hat, immer und immer wieder seit mindestens einem Jahr gesagt, dass Solaris unbedingt Open Source werden sollte. Damit würde eine Innovation an der richtigen Stelle durchgeführt, zudem würde man in aufstrebenden Märkten wie dem von China leichter Fuß fassen können. Es gäbe natürlich verschiedene Wege, dies durchzuführen. Sun sollte sich genau überlegen, welche Technologien es weitergeben will.“
Der Analyst weiter: „Wenn der Schritt hin zu einem Open Source-Solaris nicht nur Fassade sein soll, dann muss er gut auf das übrige Portfolio abgestimmt werden, also gut auf die Hardware, die Software sowie die IT-Services. Aktuell sorgt Sun dafür, dass die Interfaces dieser drei Bereiche genau aufeinander abgestimmt sind. Wenn man aber zu viel an Kontrolle über Solaris aufgibt, könnten diese Bindungen brüchig warden und das Kartenhaus in sich zusammenfallen. Wir werden das ganze jedenfalls interessiert weiter beobachten.“
Die Frage nach der genauen Form der Lizenz blieb bislang unbeantwortet. Sun will auf jeden Fall vermeiden, dass es von Solaris ähnlich wie von Linux unterschiedliche Distributionen gibt. „Zwischen Open Source und offenen Standards gibt es einen großen Unterschied. Es gibt ein Linux-Unternehmen, das diese beiden Konzepte vertauscht: Red Hat. Und das ist sehr gefährlich“, so Schwartz. Erst vor wenigen Tagen hatte mit Computer Associates ein weiterer Großkonzern diverse Bestandteile seines Portfolios zu Open Source erklärt. Allerdings hat man dazu eine hauseigene CA-Lizenz entwickelt, unter der die Quellcodes ausschließlich genutzt werden können.
Auf die Frage, wie Sun mit einem Open Source-Solaris Geld verdienen will, antwortete John Loicono, Chef der Software-Sparte, wie gewohnt: „Wir haben Hardware, Software, Services und Support. Wir nehmen das alles zusammen und verkaufen es als Ganzes.“ In anderen Worten bedeutet dies nichts anderes, als das man händeringend jede Möglichkeit auszuschöpfen versucht, die wenigstens ein kleines Plus an Umsatz verspricht.
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