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Steve Ballmer: „Microsoft ist auf der Höhe seiner Schaffenskraft“

Man sollte meinen, Microsoft habe jede Menge ernsthafter Probleme: die kürzlich in Europa erlittene Schlappe im Monopolstreit, die eine Strafe von 613 Millionen Dollar nach sich zog, die nicht enden wollenden Sicherheitslücken der Microsoft-Software, ein stagnierender Aktienkurs, das kontinuierliche Vordringen von Linux auf dem Markt und das noch immer unbekannte Release-Datum der kommenden Windows-Version Longhorn.

Ballmer hält dagegen unverdrossen daran fest, dass die rechtlichen Schwierigkeiten des Unternehmens behoben werden können und Microsoft bereit sei, neue attraktive Produkte für Privat- und Geschäftskunden auf den Markt zu bringen.

Ballmer traf sich mit CNET News.com zum Gespräch. In dem Interview äußert sich Ballmer zum Stand der Technologiebranche, dem Recht seines Unternehmens, weiterhin Features zu Windows hinzuzufügen sowie zum Reifeprozess von Microsoft.

CNET: Herr Ballmer, wie schätzen Sie die derzeitige Lage ein?

Ballmer: Ich bin nicht nur in Bezug auf unser Unternehmen ein unverbesserlicher Optimist, was den fortwährenden und vielleicht sogar immer schneller zunehmenden Einfluss der Technologie und insbesondere der Software auf die Gesellschaft anbelangt. Ich denke, dass das berühmte Glas in dieser Hinsicht noch nicht einmal halb voll ist. Wir haben noch eine Menge Arbeit und interessante Aufgaben vor uns und werden in der Lage sein, Neuerungen zu entwickeln, die das Gesicht der Welt verändern und Wertsteigerungen für unsere Aktionäre bringen.

CNET: Die Verhandlung vor dem Europäischen Gerichtshof hat wieder einmal die Frage aufgeworfen, wie umfangreich ein Betriebssystem ausgestattet werden darf. Haben sich Ihre Ansichten hinsichtlich des Umfangs von Betriebssystemen verändert?

» Ich denke, dass das berühmte Glas noch nicht einmal halb voll ist. «

Ballmer: Gemäß der in den USA getroffenen Vergleichsverfügung können wir in Bezug auf das Produktdesign beinahe alles machen, was wir für angemessen halten. Dabei müssen wir jedoch bestimmte Anforderungen bezüglich der Flexibilität, der Veröffentlichung usw. einhalten. Bezirks- und Revisionsgerichte verwenden in diesem Zusammenhang den Begriff der so genannten Rule of Reason. Diese besagt, dass unser Vorgehen stets mehr zum Nutzen des Konsumenten als zum Schaden der Konkurrenz sein muss.

CNET: Welche Einschränkungen sollten also Ihrer Ansicht nach für Microsoft gelten, wenn es um Zusätze zum Betriebssystem geht?

Ballmer: Ich denke, es sollte überhaupt keine Beschränkungen geben. Eine Rule of Reason ist ausreichend. Für mich hat die Rule of Reason eine ganz klare Aussage: So sind die Gesetze in unserem Land. Das akzeptieren und unterstützen wir auch. Die Regel besagt, dass sobald ein Nutzen für den Konsumenten erkennbar ist und andere Aspekte überwiegt, ein Ansatz weiter verfolgt werden sollte. Die Vergleichsverfügung gibt außerdem vor, dass dies im Einklang mit ihr geschehen muss. Handelt es sich beispielsweise um Middleware, sind bestimmte Anforderungen zu erfüllen. Für andere Konzepte gelten wiederum andere Anforderungen.

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ZDNet.de Redaktion

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