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Oracle-Prozess: Richter will keine Zeugen ausschließen

Der vorsitzende Richter im Prozess US-Justizministerium gegen Oracle hat die Anträge beider Parteien abgelehnt, Zeugen der Gegenseite von dem Prozess auszuschließen. Das Ministerium will Oracle die Übernahme von Peoplesoft verbieten, da nach dessen Auffassung mit SAP und Oracle dann nur noch zwei Player im Markt für Business-Software agieren würden.

Da es im Kern der Auseinandersetzung um ökonomische Fragen geht, finden sich zahlreiche Wirtschaftsexperten auf den jeweiligen Zeugenlisten. Bereits aus vorangegangenen Prozessen ist bekannt, dass sich Richter Vaughn Walker bei der Urteilsfindung stark auf die Aussagen solcher Fachleute stützt.

Oracle wollte drei Experten von dem Prozess ausschließen lassen. Da der Richter diesen Antrag abgelehnt hat, werden in der kommenden Woche für das Ministerium Marco Iansiti von der Universität Harvard, Ken Elziinga von der Universität von Virginia und Preston McAfee vom „California Institute of Technology“ zu den ökonomischen Aspekten einer möglichen Übernahme aussagen. Unter anderem soll es dabei um potentielle Auswirkungen auf Marktanteile, das Wettbewerbsumfeld und die Preisgestaltung gehen. Welche konkreten Gründe den Ausschluss der Experten aus der Sicht von Oracle hätten rechtfertigen sollen, ist unklar.

Doch auch das Justizministerium konnte sich mit seinem Antrag nicht durchsetzen, Meta-Group-Analyst Dale Kutnick aus dem Prozess auszuschließen. Während die Gründe für Oracles Winkelzüge nicht bekannt sind, liegen die Motive des Ministeriums auf der Hand. So schreibt Kutnick in einem Bericht, dass Oracle einige offenen Flanken hat und eine Peoplesoft-Übernahme die Position des Unternehmens gegen bedeutende Konkurrenten, darunter IBM und Microsoft, stärken würde. Das Justizministerium hat seine Argumentation hingegen auf die Annahme aufgebaut, dass nach einer Übernahme der Markt von Oracle und SAP dominiert werden würde.

ZDNet.de Redaktion

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