Für viele Unternehmen sind Investitionen in RFID immer noch riskant – dies hat eine Studie von Booz Allen Hamilton und der Universität St. Gallen ergeben. Ein positiver Return on Investment existiere heute hauptsächlich für Nischenanwendungen, so die Ergebnisse einer Untersuchung in der Logistik- und Automobilbranche.
Kein Zweifel besteht offenbar über die Vorteile von RFID: 83 Prozent der Befragten schätzen die Technologie, die das Übertragen von Produkt- und Sendungsdaten mittels Funk ermöglicht, als „strategisch wichtig für die Entwicklung ihres Geschäftes“ ein. Allerdings nutzten selbst die Innovatoren das Thema heute primär als Marketing-Plattform, um das Unternehmen innovativ zu positionieren.
Die realisierten und geplanten Investitionen seien vergleichsweise niedrig und gingen über kleinere Piloten selten hinaus. „Nur 18 Prozent der befragten Unternehmen planen im Jahr 2004 mehr als 500.000 Euro in die Erprobung der Technologie zu investieren“, so die Studie. Klare Leistungsvorteile für RFID würden sich bei solchen Nischenanwendungen ergeben, bei denen aufgrund hoher Nachweispflicht absolute Prozesssicherheit erforderlich sei und geschlossene Logistikkreisläufe die Wiederverwendung der teuren Chips gewährleisten würden.
Ein Hemmschuh für die weitere Verbreitung der Technologie sei der bestehende hohe Automatisierungsgrad im Logistikmanagement. Lager und Transport hätten in den letzten 15 Jahren eine erhebliche Automatisierungswelle durchlaufen. Die Folge: Systemgestütztes Supply Chain Management und Transportsendungen mittels Barcode seien heute vielfach Standard. Die Prozesssicherheit sei aus diesen Gründen sehr hoch und der Mehrwert von RFID begrenzt. „Die Bereitschaft der Unternehmen, die durch Automatisierung verfestigten Prozesse grundsätzlich zu ändern, ist zur Zeit noch gering“, so die Analysten. Bessere Anwendungsmöglichkeiten würden außerhalb Westeuropas exisiteren.
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