Gegen die Radikalbeschränkung des Telefonmarketings hat sich Hubert Burda, Präsident des Verbandes der Deutschen Zeitschriftenverleger (VDZ), ausgesprochen. Das geplante Verbot des Telefonmarketings koste 400.000 Jobs, die ins Ausland verlagert würden, warnt Burda.
Durch die Novellierung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb würde für alle Wirtschaftszweige gesetzlich ein grundsätzliches Verbot der Telefonakquise verankert. Damit dürfte in Zukunft niemand beim Verbraucher anfragen, ob etwas für ihn getan werden kann. Der Presse beispielsweise wird es anders als im Ausland nicht ermöglicht, Personen, die ein Abonnement gekündigt haben, telefonisch nach ihren Gründen zu befragen.
„Es soll uns in Deutschland weitgehend untersagt werden, unser Wissen über Kunden und Märkte mittels moderner Technologien auszubauen und zu verwerten“, so der VDZ-Präsident fest. „Das ist nicht akzeptabel. Man darf nicht Wirtschaftsförderung predigen und sie dann rigoros und unnötig verhindern.“ Die geplante Regelung habe zur Folge, dass die deutschen Unternehmen Arbeitsplätze ins Ausland verlagern, um von dort aus in Deutschland zu akquirieren, erklärte Burda.
Alternativ zur Gesetzesnovelle fordert der VDZ-Präsident zum berechtigten Schutz der Verbraucher die gesetzliche Verankerung der „Robinsonliste“. Entsprechend der in Deutschland gängigen Praxis, können sich Personen oder Haushalte, die keine Anrufe dieser Art empfangen wollen, in diesen Listen registrieren lassen. Dies sei ein zuverlässiges Verfahren, das von Verlagen, der gesamten Wirtschaft und vom Kunden gleichermaßen respektiert werde, so Hubert Burda.
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