Der Download von Filmen aus dem Internet macht der US-Filmindustrie immer mehr Kopfzerbrechen. Die rasante Verbreitung von Highspeed-Internetanschlüssen macht den Download von ganzen Spielfilmen immer leichter und bedroht die neue Cashcow DVD. Damit befindet sich Hollywood zunehmend in einer ähnlichen Situation wie die Musikindustrie, deren Schritte gegen Online-Piraterie genau verfolgt werden. Zunächst will der US-Verband der Filmindustrie MPAA aber mit einer landesweiten Kampagne aufklären. Rechtliche Schritte wie im Fall der Musikindustrie hält sich aber auch Hollywood offen.
„Wir hoffen die anlaufende Informations- und Bildungskampagne wird jene überzeugen ihre illegalen Aktivitäten zu stoppen, die Filme ohne Erlaubnis erwerben“, sagte MPAA-Präsident Jack Valenti zu der Aktion. Es sei notwendig die Flut zu stoppen, bevor es zu spät ist, so Valenti weiter. Die Kampagne richtet sich vor allem an ein junges Publikum. Neben Anzeigen in Tageszeitungen und Magazinen wird daher auch in über 100 College-Zeitungen geworben. Mit mehr als 120 Colleges und Universitäten werden Verhaltensregeln für die Verwendung von Computern erarbeitet.
Mit Unternehmen der IT-Branche und Unterhaltungselektronik werde an technischen Lösungen gearbeitet. Zusätzlich werde aber die MPAA auch ihr Monitoring illegaler Online-Tauschbörsen erhöhen. Auch Klagen, wie sie die Musikindustrie gegen User eingebracht hat, seien nicht auszuschließen. Zunächst setzt die MPAA aber auf die Aufklärungskampagne.
Die MPAA schätzt den Verlust durch Filmpiraterie ohne den Internet-Download auf 3,5 Milliarden Dollar pro Jahr. Verlustschätzungen für Online-Piraterie legte der Verband nicht vor. Allerdings geht die MPAA davon aus, dass monatlich zwischen 400.000 und 600.000 Filme illegal aus dem Internet geladen werden. Es sei zu erwarten, dass diese Zahl aufgrund schnellerer Internetzugänge steigt. Zurzeit haben laut MPAA 39 Prozent der erwachsenen US-Internetuser und 24 Prozent aller US-Amerikaner einen Highspeed-Zugang zum Internet. Erstmals habe auch die Mehrheit (52 Prozent) aller unter 35-Jährigen eine Breitband-Verbindung zur Verfügung.
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