Anhand dieses Vorgangs lässt sich ein tatsächlicher Grund für die Fusion ableiten: Microsoft fürchtet um seinen langfristigen Erfolg im Anwendungsbereich und wollte sich dazu SAP einverleiben, denn die können das. Auf der anderen Seite hat SAP mit NetWeaver eine Softwareplattform in Aussicht gestellt, die eine Reihe von Lösungen enthält, die nichts mit dem klassischen Geschäft der Walldorfer zu tun haben: so etwa einen Application Server, ein Portal, Integrations-Bausteine und Entwicklungs-Tools. Die Entwicklung dieser Produkte ist riskant und aufwändig. Warum also sollte diese Software nicht künftig aus dem Hause Microsoft kommen? Es ist einfacher mit einem starken Partner die Standards zu setzen – hier .NET – als sich mit den zähen und langwierigen Java-Gremien herumzuschlagen. Die Brücke in die Java-Welt kann man dann immer noch anbieten, so könnte man in Walldorf denken. Und Kunden, die bis dato auf J2EE-Application-Server großer Infrastrukturanbieter gesetzt haben, können diese durch Produkte aus Walldorf respektive Redmond ersetzen.
Das Verhältnis zwischen Microsoft und SAP wäre dann jedenfalls fortan sonnenklar: Redmond liefert Office-Anwendungen, Betriebssysteme sowie Software für die Anwendungsentwicklung und Integration und übernimmt damit quasi die Entwicklung wichtiger NetWeaver-Komponenten. Gleichzeitig stößt die Gates-Company in das lang ersehnte Lager der Großunternehmen vor. SAP konzentriert sich weiter auf die Entwicklung von ERP-Software und erhält als Dreingabe die Mittelstandslösungen der Redmonder sowie den vielleicht noch viel wichtigeren Zugang zum kleineren und mittleren Unternehmen über den Microsoft-Kanal. Aus alledem wird nun nichts – oder?
Geblieben ist wenigstens ein Schulterschluss in Sachen Web Services und anderen Technologien, wie er auf der SAP-Kundenmesse Sapphire Anfang Mai bekannt gegeben worden ist. Was daraus konkret wird, ist noch nicht absehbar.
Klar ist jedenfalls, dass eine Megafusion den Softwaremarkt erschüttert hätte. Der Flirt allein ist noch keine Sünde, doch er hat die Kunden und Partner hoffentlich wachgerüttelt, allen voran diejenigen, die Infrastruktur- und Implementierungspartner in einem sind. Das Damoklesschwert einer Übernahme schwebt nämlich über dem Softwaremarkt und macht auch vor den Großen nicht Halt. Die Offenbarung ist wie ein Schuss vor den Bug für die Schar der SAP-Partner – bei der die Walldorfer die Missstimmung in Kauf nehmen und die vielleicht zeigt, wer künftig von wem abhängig ist.
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