Die chinesische Regierung hat Corning in einem „vorläufigen Beschluss“ wegen Preisdumpings beschuldigt. Wie der Glasfaserkabel-Hersteller mitteilte, handelt es sich dabei um aus den USA nach China importierte Glasfaser-Produkte. Nach Ansicht des chinesischen Handelsministeriums verkauft Corning diese unter den marktüblichen Preisen und gefährdet dadurch die Produktion der chinesischen Hersteller.
Die der Anschuldigung zugrunde liegende Untersuchung war bereits im Juli 2003 gestartet worden. Eine endgültige Entscheidung wird für Ende dieses Jahres erwartet. Neben dem US-Hersteller sind weitere acht Unternehmen aus Südkorea und Japan wegen dem gleichen Vergehen beschuldigt worden. Corning weist die Vorwürfe zurück. „Corning glaubt, dass es kein Preisdumping beim Export von Glasfaserkabeln nach China begangen und die chinesischen Hersteller nicht gefährdet hat“, beteuerte Corning-Vizepräsident Robert B. Brown.
Laut der Verfügung der chinesischen Regierung müssen Käufer von Cornings Glasfaser-Produkten ab sofort einen 16-prozentigen Aufschlag auf die Kaufsumme sicher hinterlegen, bis der Fall endgültig entschieden ist. Corning macht nach eigenen Angaben rund sechs Prozent seiner weltweiten Umsätze mit Glasfaser-Produkten in China. Der potenzielle Verlust aufgrund der chinesischen Entscheidung soll sich aber im zweiten Halbjahr 2004 auf nicht mehr als 0,01 Dollar pro Aktie belaufen.
Wie das Wall Street Journal heute, Donnerstag, berichtet, geht China seit seinem Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO aggressiv gegen angebliches Preisdumping vor. Seit Ende 2001 hat China bereits 25 ausländische Unternehmen des Vergehens beschuldigt. Die USA sind im Vergleich dazu im selben Zeitraum in 24 Fällen wegen Preisdumpings gegen chinesische Firmen vorgegangen.
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