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Intel renoviert: neue Chipsätze mit PCI-Express und DDR2

Wer erwartet hat, dass die neuen Intel-Chipsätze deutlich mehr Performance bieten als die Vorgängermodelle, wird von der Leistung der neuen Modelle enttäuscht sein. Die Vorteile der höheren Bandbreite von DDR2 533 werden durch eine langsamere Zugriffszeit (CL4 bei DDR2 statt CL2 oder CL3 bei DDR 400) zunichte gemacht.

Trotzdem bietet Intel mit den 9xx-Chipsätzen einige Neuerungen, die für normale Endanwender wie für Power-User durchaus interessant sind. Wireless, High-Definition-Audio mit Dolby 7.1 und ein intelligentes Raid-Verfahren (Matrix-Raid) dürften viele überzeugen. Nicht zu vergessen: PCI-Express. Entsprechende Grafikboards mit nativem PCI-Express-Interface sollten vor allem im Video-Bereich den AGP-Lösungen den Rang ablaufen. Für 3D-Spiele bringt die neue Grafikschnittstelle indes noch nicht viel. Bei zukünftigen Spielen kann dies anders werden. Allerdings: Kaum ein Spielehersteller wird ein Produkt nur auf die PCI-Express-Lösungen optimieren. Zu gering es deren Marktbedeutung. Es wird also so sein wie bei AGP. Bei der Ablsöung von PCI-Grafikkarten bot die modernere AGP-Lösung ebenfalls kaum einen Mehrwert. Heute sieht es natürlich ganz anders aus.

Aufgrund der vielen Neuerungen in Bezug auf die Systemarchitektur ist ebenfalls klar, dass die jetzt vorgestellte Plattform kaum zum Upgrade animieren wird. Zu hoch sind die Kosten, da weder Speicher noch Grafikkarte weiter benutzt werden können. Man kann allerdings davon ausgehen, dass einige Mainboardhersteller die neuen Intel-Chipsätze auch mit einem DDR-Speicherinterface ausstatten werden. Dies ist technisch möglich und dürfte angesichts der niedrigeren Zugriffszeit von DDR-Speicher auch mehr Leistung bieten.

P4 mit 3,6 GHz und 115 Watt Verlustleistung

Zeitgleich mit den neuen Chipsätzen stellt Intel auch einen schnelleren P4-Prozessor vor. Der nun mit der Modellnummer 560 ausgestattete Chip wird mit 3,6 GHz betrieben. Laut technischem Datenblatt verbraucht die CPU 115 Watt (TDP). Die maximale Verlustleistung kann laut Intel sogar noch höher sein. Damit wird der weltgrößte Prozessorhersteller sicher keinen Umweltpreis bekommen.

Die Unterstützung der 64-Bit-Technik von AMD bietet auch der 560er nicht. Diese Technik behält sich Intel nur für Server vor. Noch im Juni soll ein Xeon mit diesem Feature vorgestellt werden. Genausowenig unterstützt der Prozessor das „No Execute“-Kommando mit dem sich sehr viele Viren und Würmer abwehren lassen. Hier will Intel im Jahresverlauf noch nachbessern. Das NX-Feature wird mit dem Service Pack 2 (erscheint in Kürze) bei allen Athlon 64-Modellen aktiviert.

Größte PC-Revoltion der letzten 10 Jahre?

Intel sprach während der Vorstellung der Chipsätze von der größten PC-Revolution seit 10 Jahren. Davon kann jedoch keine Rede sein. Die Plattform ist teuer, braucht viel Strom und bringt kaum mehr Leistung. Das hört sich nicht sonderlich innovativ an. Tatsächlich innovativ ist die Matrix-Raid-Option, die in einem weiteren Artikel noch besprochen wird, und die Wireless-Funktionalität, die ebenfalls noch getestet werden muss, da die entsprechende PCI-Karte noch nicht verfügbar ist.

Preise
Prozessor Modell Takt Preis
Pentium 4 560 3,6 GHz 637 Dollar
Pentium 4 550 3,4 GHz 417 Dollar
Pentium 4 540 3,2 GHz 278 Dollar
Pentium 4 530 3,0 GHz 218 Dollar
Pentium 4 520 2,8 GHz 178 Dollar

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ZDNet.de Redaktion

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