TK-Markt in den USA vor großen Veränderungen

Nachdem durch eine in diesem Monat aufgehobene Regelung, wonach lokale Telefongesellschaften Leitungskapazitäten zu staatlich festgelegten Preisen an überregionale Anbieter wie AT&T und MCI weitervermieten müssen, ausgelaufen ist, steht der amerikanische Telefonmarkt vor großen Veränderungen. In dem ganzen Gemenge wittern insbesondere Kabelprovider wie Cox Communications ihre Chance, groß ins Telefongeschäft einzusteigen.

Als direkte Folge der auslaufenden Reglung denken MCI und AT&T laut darüber nach, ihre Angebotspalette im Bereich lokaler TK-Dienste stark einzuschränken. Damit würden sich Konkurrenten für lokale Gesellschaften wie Verizon und Quest selbst verabschieden und der Weg für Preissteigerungen wäre vorgezeichnet. Nur noch die Mobilfunkprovider könnten die „Baby Bells“ im Zaum halten.

So ersetzen immer mehr US-Bürger ihren Telefonanschluss durch ein Handy. Die Zahl der Anschlüsse ist von 187 Millionen im Jahr 2000 auf 172 iMillionen m Jahr 2002 zurückgegangen.

Um den Konkurrenzdruck zusätzlich zu verstärken, setzen die staatlichen Regulierer zunehmend auf die Kabelprovider, die über ihre Netze mittels VoIP schon jetzt Sprachdienste anbieten. Doch bislang konnten die Unternehmen nur vergleichsweise wenig Kunden anlocken. Der Großteil des Marktes wird noch immer von der klassischen Telefonie beherrscht.

Ein Manager aus der Kabelbranche, der allerdings nicht genannt werden möchte, will sogar einen „Wink aus Washington“ wahrgenommen haben. „Die FCC, der Senat – alle wollen Wettbewerb und niedrige Preise. Die MCIs und AT&Ts sind die alten Wachen. Jetzt ist das Kabel an der Reihe.“

Einem Analysten von Natexis Bleichroeder zufolge werden die verantwortlichen Behörden dafür sorgen, dass Kabelprovider problemlos mit den lokalen TK-Gesellschaften konkurrieren können, indem sie diesen Bereich weitgehend unreguliert lassen. Die alte Konkurrenz hingegen ist mit einem Netz aus Steuern und Regulierungen überzogen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago