Categories: Unternehmen

TV-Werbeblocker darf in Deutschland verkauft werden

Der Fernsehsender RTL muss sich mit einem Gerät zur Ausblendung von Werbung im Fernsehen am Markt abfinden. Der Bundesgerichtshof hat in einem veröffentlichten Urteil eine Klage des Privatsenders im Rahmen eines langjährigen Rechtsstreits zurückgewiesen und die TC Unterhaltungselektronik AG kann ab jetzt ihr Gerät verkaufen, so die „FAZ“.

Befürchtete Einnahmeausfälle bei Werbeeinnahmen in der Branche dürften jedoch ausbleiben. Laut Urteil erschwert der Werbeblocker zwar die Geschäfte der allein durch Werbung finanzierten Privatsender, bedroht sie jedoch nicht „existentiell“. Das Gerät sei für TV-Konsumenten nichts weiter als eine „technische Hilfestellung“.

„Tivion“ heißt der Werbeblocker und ist das Nachfolgegerät der „Fernsehfee“, gegen die bereits 1999 geklagt wurde, die mittlerweile aber technisch veraltet ist. Tivion bringt zahlreiche Neuerungen gegenüber dem Vorgängermodell, das über einen eigenen Festplattenrekorder verfügt. Zuschauer, die Filme aufzeichnen, können das dann ohne Werbepausen machen. Die neue Version des Werbeblockers kann auch mit dem Internet verbunden werden. „Tivion“ verfügt zudem auch über eine Kinderschutzfunktion, mit der Sender gesperrt und Sehzeiten und -kontingente eingegeben werden können.

Die Herstellerfirma zeigte sich erleichtert über die Entscheidung und wird mit 3.000 Geräten monatlich ab sofort in Serienproduktion gehen. Zu Weihnachten soll dann das Gerät für einen Preis von 99 Euro zu kaufen sein. Eine Klage an RTL auf Schadensersatz wegen Verdienstausfall wird folgen. Der fünfjährige Rechtsstreit mit RTL und zuvor auch noch mit VOX und Sat.1 habe das Unternehmen eine halbe Million Euro an Gerichts- und Anwaltsgebühren gekostet.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago