Linux-Distributor Red Hat verkauft ab sofort eine Speicher-Software-Lösung, die mehrere Geräte übergreifend im Netzwerk funktioniert. Red Hat Global File System (GFS) kostet 2000 Euro pro Jahr und Server, zusätzlich zum Preis für Red Hat Enterprise Linux. Das Produkt stammt aus dem von Red Hat dieses Jahr übernommenen Software-Unternehmen Sistina Software.
Gleichzeitig erfüllte Red Hat sein Versprechen, den Quellcode für GFS offenzulegen, wofür das Unternehmen die General Public License auswählte. GFS war die meiste Zeit seit seiner ersten Version offen, wurde aber 2001 von Sistina proprietär gemacht, um mehr Geld einzunehmen – der Verkauf von Support und Dienstleistungen allein hatte sich nicht gelohnt.
Unter GFS werden Dateien in einem einzelnen, zahlreiche Server übergreifenden Dateisystem abgelegt. Dabei kann die Information real auf einem Server oder in einem Storage Area Network vorhanden sein. Zudem beschleunigt GFS den Datenzugriff und repliziert die Daten, sodass sie auch nach dem Ausfall eines einzelnen Systems noch vorhanden sind. Clusterbildung wird sowohl als redundantes Netzwerk sowie als Supercomputer-Architektur unterstützt.
GFS ist auf Oracles Datenbank-Software 9i RAC abgestimmt, sondass dieses Daten über Cluster verteilen kann. Red Hat unterstreicht mit GFS seine Strategie, seine Palette über das reine Betriebssystem auf hochstufigere Software auszuweiten.
Red Hat ist aber nicht das einzige Unternehmen, das Cluster übergreifende Dateisysteme vorantreibt. Hewlett-Packard hatte vergangenen Dienstag sein Produkt Storageworks Scalable File Share vorgestellt, das auf das Open-Source-Projekt Lustre zurückgreift. Lustre wird zum Beispiel auf dem fünftgrößten Supercomputer mit 2500 Prozessoren eingesetzt. Auch Oracle selbst bietet mit Oracle Cluster File System schon seit 2002 ein Dateisystem für Cluster, dessen Quellcode offenliegt.
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