Hamburger Polizei geht gegen Dialer-Betrüger vor

Der Hamburger Polizei ist ein Schlag gegen Dialer-Betrüger in der Hansestadt gelungen, die insgesamt einen Schaden von mindestens 2,5 Millionen Euro verursacht haben sollen. Der Firma Hanseatische Abrechnungs-Systeme (HAS) werden Betrügereien in 170.000 Fällen vorgeworfen, berichtet die Hamburger Morgenpost. Im Rahmen einer Razzia in den Geschäftsräumen des Unternehmens wurden die beiden Chefs Matthias M. und René W. vorläufig festgenommen. Außerdem wurden Akten beschlagnahmt, für deren Abtransport die Polizei einen LKW benötigte.

Die HAS und andere in Hamburg ansässige Firmen wie Digital Web, die einem unübersichtlichen Netzwerk angehören, sollen mittels eines so genannten Dialers die Telefonnummern von Internetusern ausspioniert haben. Danach versuchten Mitarbeiter der Firmen an die zugehörigen Adressen zu gelangen, auch durch fingierte Anrufe. Den Opfern wurden dann Rechnungen über einen Monatsbeitrag von 69,95 Euro für ein Internetsex-Angebot zugestellt. Im Falle einer Nichtzahlung hagelte es Mahnungen und Beschimpfungen. Der Hamburger Staatsanwaltschaft liegen nach Angaben der Morgenpost bereits 1.500 Strafanzeigen gegen die HAS vor.

Mit Bescheid vom 26. Februar 2004 hatte die Regulierungsbehörde RegTP gegenüber der HAS ein Verbot der Rechnungslegung und Inkassierung für die Zeit ab dem 15. August 2003 ausgesprochen. „Dies bedeutet, dass Rechnungen der HAS über die Frankfurter Festnetzrufnummer 069/42 72 69 98 nicht bezahlt werden müssen“, sagte RegTP-Präsident Matthias Kurth im März. Daraufhin ersuchte das Unternehmen um einstweiligen Rechtsschutz beim Verwaltungsgericht Köln. Diesen Antrag lehnte das Gericht am 26. April dieses Jahres ab.

ZDNet.de Redaktion

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