Eclipse bahnt den Weg für Rich-Client-Software

Eclipse 3.0 ist eine kostenlose Software für Java-Programmierer. Sie enthält Tools zur Entwicklung und Ausführung so genannter Rich-Client-Anwendungen, die ausgefeiltere grafische Fähigkeiten bieten als übliche Web-Browser-basierte Applikationen.

Die Eclipse-Software, die ursprünglich von IBM entwickelt wurde, bietet außerdem ein einheitliches „Framework“, in das unterschiedliche Entwicklungs-Tools integriert werden können. Mithilfe von Eclipse können Programmierer mehrere Tools in einer einzigen Anwendung kombinieren, zum Beispiel für Tests, die Verwaltung von Source-Code oder die Modellbildung.

IBM hat Eclipse im Februar ausgegliedert. Die Gruppe ist jetzt eine unabhängige Open-Source Foundation und benannte im Mai Mike Milinkovich als Geschäftsführer. Die Beliebtheit der Eclipse-Software hat rapide zugenommen und sie gewinnt auch unter unabhängigen Software-Anbietern, die Eclipse-Plug-Ins schreiben, und Java-Programmierern immer mehr Anhänger.

Das aktuelle Update auf Version Eclipse 3.0 umfasst Verbesserungen zur Steigerung der Produktivität der Entwickler sowie die Integration von zwei unterschiedlichen Methoden zum Erstellen von Benutzeroberflächen in Java. Nach Auskunft von Milinkovich können Tools, die mit dem Widget-Toolkit Swing kompatibel sind, in die Eclipse-Software, die das SWT verwendet (Standards Widget Toolkit), integriert werden.

Die neuen Features richten sich zwar vor allem an Programmierer, doch könnten die Rich-Client-Fähigkeiten von Eclipse nach Meinung von Analysten noch weiter reichende Auswirkungen haben. Eclipse ist darauf ausgelegt, Unternehmen die Entwicklung oder den Erwerb stark grafikorientierter Anwendungen zu ermöglichen, die auf unterschiedlichen Betriebssystemen laufen.

Eine größer Auswahl bei Desktop-Anwendungen könnte letztlich auch Microsofts Vorherrschaft in diesem Bereich in Frage stellen, so Stephen O’Grady, Analyst bei RedMonk.

„Eclipse dient als zentrale Schnittstelle für die Kontrolle, Präsentation und Bereitstellung von Anwendungen und abstrahiert von den mit den Betriebssystemen zusammenhängenden Komplikationen,… was langfristig die Frage des Betriebssystems in den Hintergrund treten lässt“, sagte O’Grady.

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ZDNet.de Redaktion

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