Der ungarische Zafi-Wurm war im Juni für fast ein Drittel (30,4 Prozent) aller globalen Virenmeldungen verantwortlich. Damit hat der Wurm aus dem Lande der Magyaren seine Konkurrenzen Netsky und Sasser vom Thron gestoßen. Dies geht aus den Viren-Top-Ten hervor, die der britische Anti-Viren-Spezialist Sophos für den Monat Juni präsentiert hat.
Zafi-B setzt geschickt gesellschaftliche Probleme ein, um Empfänger zu verleiten, den Anhang zu öffnen und den Virus zu aktivieren. Dazu ruft er vordergründig zu Änderungen in der ungarischen Gesetzgebung auf, wie beispielsweise zur Einführung der Todesstrafe. Der Wurm, der mehrere Sprachen spricht, verbreitet sich über Peer-to-Peer File-Sharing-Systeme, ist am 11. Juni entdeckt worden und verbreitet sich derzeit in Windeseile. Auf Platz zwei und drei folgen die ehemaligen „Shooting Stars“ Netsky-P (9,9 Prozent) und Sasser (6,8 Prozent). Den „Absturz“ von Sasser erklärt Sophos mit seiner starken Medienpräsenz.
„Sasser ist vom Thron gestürzt worden, weil seine häufige Erwähnung in den Medien Computernutzer dazu veranlasst hat, ihre Sicherheitslücken mit Patches zu schließen“, erklärt Gernot Hacker, Director of Technology bei Sophos. „Es wurden sogar Interviews mit dem Autor des Sasser- und des Netzky-Wurms veröffentlicht. Das hat ihren Bekanntheitsgrad natürlich erhöht“, so Hacker.
Insgesamt hat Sophos im Monat Juni 677 neue Viren entdeckt. Die Gesamtzahl aller Viren in der Datenbank des Sicherheitsspezialisten beträgt damit 91.488. Laut Sophos waren mehr als sieben Prozent aller im Juni verschickten E-Mails mit einem Virus infiziert.
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