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Organisation von Dateien vor Paradigmenwechsel

Ohne Zweifel ist die IT-Branche ein sehr schnelllebiger Bereich, der jedes Jahr eine Flut von Innovationen und Neuentwicklungen hervorbringt. Auf einem Sektor hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten jedoch besonders wenig getan: Bei der Organisation von Dateien auf der Festplatte. Die nächsten großen Updates der Betriebssysteme von Apple und Microsoft sollen hier neue Ansätze zeigen.

Waren Mitte der neunziger Jahre noch Festplatten mit 500 MByte gängig, sind heute in den meisten Rechnern Datenspeicher mit 200 GByte oder deutlich mehr eingebaut. Trotz dieser rasanten Entwicklung hat sich die Art und Weise, wie Daten organisiert werden, kaum geändert. Noch immer legen Nutzer ihre Dateien in einer verschachtelten Struktur aus Ordnern beziehungsweise Verzeichnissen ab. Die Explosion der Kapazitäten und das stetige Anwachsen des Datenvolumens zwingen die Hersteller von Betriebssystemen jedoch dazu, neue Wege zu beschreiten.

Mit seinem neuen Release Tiger, angekündigt für das erste Halbjahr 2005, will Apple dem Datenchaos ein Ende bereiten. Auch Microsofts Longhorn, das aber nicht vor 2006 erscheinen wird, soll frischen Wind in dieses Segment bringen.

„Die Suche in inzwischen ein elementarer Bestandteil des Umgangs mit dem PC“, so Jupiter Research-Analyst Michael Gartenberg. „Es geht nicht mehr um hierarchische Dateisysteme, sondern darum, Informationen zu finden, wo auch immer sie abgespeichert sind.

Das als Spotlight bezeichnete Feature in Mac OS Tiger basiert auf einem Index der auf dem jeweiligen Rechner abgespeicherten Dateien. In diesem Index werden sowohl Dateinamen als auch Inhalte verwaltet. Eine Suche nach dem Begriff „Washington“ fördert also sowohl entsprechend benannte Dateien zu Tage, als auch Dateien, in deren Content der Begriff enthalten ist oder die von einer Person mit diesem Namen erstellt worden sind. „Wir haben das Problem schon lange im Auge“, so Apple-Manager Phil Schiller. „Wir haben da jede Menge Ressourcen investiert.“ Zur Realisierung dieser Funktion benötigt Apple nach eigenen Angaben jedoch kein neues Dateisystem.

Microsoft plant mit dem Windows XP-Nachfolger Longhorn ähnliche Funktionen. Ein als Win-FS bezeichneter Aufsatz auf das bekannte Dateisystem NTFS soll einen völlig neuen Umgang mit Daten ermöglichen. So sollen Anwender Dateien besser in Beziehung zueinander setzen können, das heißt ein Kalendereintrag könnte auch Verweise auf Fotografien oder Powerpoints des Eventes enthalten. Zudem sollen leistungsfähigere Suchmöglichkeiten integriert sein, die auch mit formulierte Anfragen zurecht kommen. Hat man das gewünschte Material dann zusammengestellt, soll eine einfache und effiziente Weiterverarbeitung möglich sein.

ZDNet.de Redaktion

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