Categories: SoftwareUnternehmen

Java und Open Source: Sun tut sich schwer

Die Veröffentlichung von Java als Open Source, dieses Thema treibt seit einiger Zeit die Gemüter bei Sun und in der Entwickler-Community um. Zwar verspricht die freie Verfügbarkeit der Quellcodes schnelle Innovation und Verbreitung sowie eine engagierte Community, Sun befürchtet jedoch einen Wildwuchs verschiedener Versionen, die zueinander inkompatibel sind.

„Ich habe die Unix-Kriege miterlebt“, sagt einer der Entwickler der populären Entwicklungsplattform, James Gosling. Er sei von Linux begeistert, aber er stoße immer wieder auf dasselbe Problem. Es gebe viele unterschiedliche Distributionen, die zwar ähnlich seien, jedoch unterschiedlich genug, um Probleme zu verursachen.

Die Sorge um die Kompatibilität von Java kommt nicht von ungefähr, schließlich hat das Unternehmen vor dem großen Schulterschluss Anfang April über Jahre hinweg gegen Microsoft gekämpft. Redmond hatte Java mit Erweiterungen ausgestattet, die nur auf der Windows-Plattform ausgeführt werden konnte. Der Grundsatz einer über verschiedene Plattformen hinweg kompatiblen Software war gefährdet. Letztendlich unterlag Microsoft in dieser Auseinandersetzung und stellte als Konsequenz den Support von Java ein.

Experten zufolge sei aber auch ein Konstrukt denkbar, mit dem Java zwar als Open Source zur Verfügung gestellt werden könnte, das Ziel der Wahrung der Kompatibilität jedoch trotzdem erreicht werden kann. „Das Gesetz bietet Möglichkeiten, unabhängig von Open Source und Lizenzen freier Software, die Kompatibilität sicherzustellen“, so Larry Lessig, Professor für Recht an der Stanford University.

Während man bei Sun also noch die Optionen auslotet und sich derzeit lieber auf den Java Community Process zur Weiterentwicklung der Plattform verlässt, ist Partner und Konkurrent Microsoft mit seiner .Net-Plattform schon etwas weiter. Erst kürzlich wurde die erste Version von Mono, einer freien Implementierung der Plattform, von Novell veröffentlicht.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gaming-bezogene Phishing-Attacken um 30 Prozent gestiegen

Über drei Millionen Angriffsversuche unter Deckmantel von Minecraft / YouTube-Star Mr. Beast als prominenter Köder

2 Tagen ago

KI erleichtert Truckern die Parkplatzsuche

Die Prognose für die Anfahrt bezieht das Verkehrsaufkommen, die Stellplatzverfügbarkeit sowie die Lenk- und Ruhezeiten…

2 Tagen ago

EU AI-Act Risk Assessment Feature

Unternehmen können mit Casebase Portfolio an Daten- und KI-Anwendungsfällen organisieren.

2 Tagen ago

Smarthome-Geräte sind Einfallstor für Hacker

Smart-TV oder Saugroboter: Nutzer schützen ihre smarten Heimgeräte zu wenig, zeigt eine repräsentative BSI-Umfrage.

2 Tagen ago

Core Ultra 200V: Intel stellt neue Notebook-Prozessoren vor

Im Benchmark erreicht der neue Core Ultra 200V eine Laufzeit von 14 Stunden. Intel tritt…

2 Tagen ago

Irrglaube Inkognito-Modus

Jeder dritte hält sich damit für unsichtbar. Wie widersprüchlich unser Datenschutzverhalten oft ist, zeigt eine…

3 Tagen ago