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Gates: Wohl kein Billig-Windows für China

Während Microsoft verbilligte Windows-Versionen für die Märkte in Thailand und Malaysia zusammengestellt hat, wird es wahrscheinlich keine chinesische Discount-Version geben. Bill Gates äußerte chinesischen Journalisten gegenüber Zweifel, ob eine Billigversion auf dem chinesischen Markt (einem der größten der Welt) notwendig sein werde. Er kommentierte daneben auch die Maßnahmen der chinesischen Regierung zum Schutz vor einer Monopolbildung: diese würden Microsofts Geschäfte im Reich der Mitte nicht stark beeinflussen.

Eine Reihe von Unternehmen hat in den letzten Monaten versucht, ihre Produkte besser an die wirtschaftlichen Gegebenheiten in Entwicklungsländern anzupassen. Intel experimentiert zum Beispiel mit billigen Mikroprozessoren speziell für die ärmeren Länder der Welt. Im Fall von Microsoft hängt die Entscheidung, eine Software-Version zum Billigpreis anzubieten, von einer Reihe von Faktoren ab, der Größe des Markts zum Beispiel, dem Anteil an Raubkopien und der globalen Verbreitung der jeweiligen Sprache. Thai wird etwa fast ausschließlich in Thailand gesprochen, sodass Microsoft keine Sorgen haben muss, dass billige Thai-Software den Absatz in Singapur oder Indonesien negativ beeinflusst.

Auch die Bereitschaft zur Linux-Adaption in einem Land spielt eine Rolle. Thailand hatte eine Linux-Migrationswelle erlebt, bevor „Windows XP Starter Edition for Thailand“ angekündigt wurde: Dabei handelt es sich um ein Paket aus dem abgespeckten Betriebssystem, gebündelt mit einer minimalistischen Office-Version. Starter Edition wird ab September im Rahmen einer durch die thailändische Regierung gesponserten Aktion verkauft werden – für 36 Dollar.

China ist ein schnell wachsender PC-Markt, kämpft mit Raubkopien, und es ist dort eine (durch die Regierung geförderte) Tendenz zur Linux-Migration zu verzeichnen – alles Faktoren, die für die Einführung einer lokalen Billigversion von Microsofts Betriebssystem sprechen. Außerdem sind es bislang vor allem die Familien der Mittel- und der obersten Klasse aus den Metropolen an der Küste, darunter Schanghai oder Peking, die sich einen PC und Software leisten. Andererseits sprechen Millionen von Menschen auf der ganzen Welt Mandarin-Chinesisch.

ZDNet.de Redaktion

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