ZDNet: Aus gegebenem Anlass: AMD beseitigte gerade einen Fehler in den Prozessoren „Opteron“ und „Athlon64“, der Systemabstürze auslösen kann. Sind noch mehr Fehler zu erwarten?
Zehethofer: Nein, wir haben ja einen Patch bereitgestellt, Mainboard-Hersteller können diesen in neue Bios-Versionen einfließen lassen.
ZDNet: Aber kann man auch sicher sein, dass keine neuen Fehler auftreten werden?
Zehethofer: Unsere Prozessoren sind natürlich sicher. Wir gehen mit der größten Sorgfalt an die Arbeit und kooperieren zusätzlich mit unseren Partnern und Kunden, um Herausforderungen gemeinsam zu lösen. Garantien gibt’s natürlich nie, aber wir versprechen die größte Sorgfalt!
ZDNet: Intel hat mittlerweile den „Nocona“-Prozessor auf den Markt gebracht. Der neue aus der „Xeon“-Familie kann das, wozu der Opteron schon seit April 2003 befähigt ist: Sowohl 32- als auch 64-Bit-Programme verarbeiten. Intel nennt diese Fähigkeit „EM64T“-Technik und bezeichnet damit die 64-Bit-Erweiterung des x86-Befehlssatzes. Bereitet Ihnen das Kopfzerbrechen?
Zehethofer: Kopfzerbrechen macht uns das nicht, im Gegenteil: Wir freuen uns. Wenn es Standards in der Industrie gibt, dann hilft das allen. Wir sind für Standards, nicht für proprietäre Lösungen. Wenn also ein Konkurrent von uns in eine solche Initiative einschwenkt, dann freut uns das eher.
ZDNet: Sie haben die Messlatte mit technischen Feinheiten, etwa dem integrierten Memory-Controller und dem Hypertransport-Interconnect, relativ hoch gehängt. Dennoch kann Intel auf sein breites Standing in der IT-Branche bauen! Wir an Ihrer stelle würden uns schon einen Kopf um gefährdete Marktanteile machen
Zehethofer: Nein, wie gesagt: Wir sind für Standards und 64 Bit. Die Architektur, die wir mit Opteron und Athlon verfolgen, hat über 64 Bit hinaus noch andere Vorteile, mit Memory Controller, mit Hypertransport, mit Power-Management im Desktop… da steckt also mehr dahinter. Da haben wir also keine Sorge, auch wenn es keine Garantie auf beste Ideen gibt.
ZDNet: Sie planen den AMD64 Dual Core-Prozessor für den x86-Server-Markt für Mitte 2005. Welchen Marktanteil peilen Sie damit an?
Zehethofer: Da muss ich mich leider mit einem „No Comment“ aus der Affäre ziehen. So kurz vor der Bekanntgabe unserer Ergebnisse für das zweite Quartal können wir leider keine Aussagen zu zukünftigen Marktentwicklungen geben. Ich bitte da um Verständnis.
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