Keine Chance für MyDoom: Sieben E-Mail-Virenscanner im Test

Wozu also noch die eingehende E-Mail scannen, wenn ohnehin schon alle Desktops mit aktualisierten Virendefinitionen und entsprechenden Anwendungen ausgestattet sind?

Das Hauptargument für den Einsatz einer Antivirus-Anwendung am E-Mail-Gateway ist die Tatsache, dass menschliches Versagen nie ganz ausgeschlossen werden kann. Egal wie oft man die Benutzer vor dem Nichteinhalten der E-Mail-Richtlinien warnt, sie öffnen trotzdem immer wieder Anhänge, die von obskuren Absendern stammen, und machen damit den Weg für die potenzielle Verbreitung von Viren oder Würmern frei.

Ein weiterer Vorteil dieser Anwendungen ist, dass die Netzwerk-Administratoren den Traffic potenzieller E-Mail-Viren an einem zentralen Punkt überwachen können, um so rasch Richtlinien und Regeln zu erstellen, die das Endringen bösartiger Daten verhindern. Dies ist vor allem beim Auftreten neuer Viren sinnvoll, für die noch keine aktualisierten Virendefinitionen vorliegen. Die Administratoren können sich bei der Kontrolle und Einschränkung der Viren auf die von ihnen vorgegebenen Richtlinien verlassen und somit jegliche potenziellen Risiken verringern oder beseitigen.

Und wozu muss dann die ausgehende Mail gescannt werden? Abgesehen von dem Grundsatz, dass ein Unternehmen seinen Teil dazu beitragen sollte, die Verbreitung bösartiger Anwendungen zu verringern, spart man auf diese Weise auch Geld, da die Bandbreite nicht für das Versenden von Anhängen dieser Art beansprucht wird. Darüber hinaus schützt diese Vorgehensweise vor dem Vorwurf, vom eigenen Netzwerk aus Viren zu verbreiten.

Antivirus-Anwendungen erwischen zwar nie 100 Prozent aller im Umlauf befindlichen Viren, Würmer und Trojaner, doch können Administratoren schon viel ausrichten, wenn sie genau wissen, wie diese bösartigen Programme vorgehen. So können sie konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung solcher Angreifer einzudämmen. Das beginnt schon bei ganz einfachen Vorkehrungen wie dem Blockieren des Empfangs von E-Mails mit ausführbaren Dateien im Anhang. Oder es kann zumindest der Anhang der Mail blockiert werden, so dass nur deren Textkörper beim Empfänger ankommt (immer mit dem Vorbehalt gelegentlich auftretender False Positives).

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ZDNet.de Redaktion

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