Dem Thema der Mailserver-Antiviruslösungen wird häufig zu wenig Bedeutung beigemessen – was sich als schwerer Fehler erweisen kann, denn sind erst einmal Viren ins Unternehmen gelangt, fangen die Probleme erst an. Die in diesem Bereich angebotenen serverbasierten Produkte scannen die eingehenden und ausgehenden E-Mail-Nachrichten eines Unternehmens und verhindern das Übel sozusagen an der Wurzel.
Heutzutage gilt es in der Geschäftswelt als allgemein bekannte Tatsache, dass über ein E-Mail-System zahlreiche Störenfriede in Unternehmensnetzwerke eindringen können. Ob Spam, Würmer oder Viren – sie alle belegen wertvolle Unternehmensressourcen und zerstören diese mitunter sogar. Die Schäden reichen von der verschwendeten Zeit, die Mitarbeiter zum Löschen unerwünschter Mails aufwenden müssen, bis hin zu einer Zerstörung von Daten, Belastung der Bandbreite oder Gefährdung der Netzwerksicherheit. Nicht zu vergessen sind dabei bestimmte Würmer, die sich nicht nur selbstständig weiterverbreiten, sondern auch einen bösartigen Code enthalten können, der entweder sofort aktiv wird oder zunächst im System lauert, bis er durch vorher programmierte Ereignisse wie das Öffnen einer Anwendung oder ein bestimmtes Datum ausgelöst wird.
Da heute immer schnellere und permanent verfügbare Internet-Verbindungen eingesetzt werden, haben diese E-Mail-Plagen stark zugenommen; sie können sich wie nie zuvor ausbreiten und replizieren. Hinzu kommt, dass unzählige Tools zum Download bereitstehen, mit denen auf vergleichsweise einfache Weise bereits bekannte Viren abgeändert und erneut in Umlauf gebracht werden können.
Eine der besten Maßnahmen, mit der ein gewöhnlicher Netzwerkadministrator sein Unternehmen vor solchen Attacken schützen kann, ist die Installation eines Antivirus-Programms. Die in diesem Testbericht aufgeführten Produkte sind eher auf den E-Mail-Server als potenziellen Empfänger und Verteiler bösartiger Programme ausgerichtet.
Was braucht ein Unternehmen also wirklich: Schutz auf Desktop-Ebene oder Schutz am E-Mail-Gateway? Die Antwort lautet: beides. Die hier vorgestellten Antivirus-Lösungen für den E-Mail-Gateway können nicht als Ersatz für die vorhandenen Verfahren zum Aufspüren, Isolieren und Entfernen von Viren dienen, sondern sie sollen vielmehr die Chancen einer Identifizierung bereits an den Grenzen des Netzwerks erhöhen. Da E-Mail das kosteneffizienteste und gängigste Medium für die Verbreitung dieser unerwünschten Programme darstellt, macht es durchaus Sinn, die ein- und ausgehenden E-Mails abzusichern. Dennoch können bösartige Anwendungen nach wie vor in das Netzwerk gelangen, entweder über verärgerte Mitarbeiter oder unabsichtlich durch die Benutzung infizierter CD-ROMs, Flash Memory Keys und Disketten. Mitunter gelingt es auch besonders versierten Hackern, Schwachstellen im Sicherheitssystem des Netzwerks zu finden. Aus diesen Gründen empfiehlt es sich in jedem Fall, zusätzlich zu den hier getesteten Produkten einzelne lokale Client-/Server-Antivirus-Programme auszuführen.
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