Das MSI K8T Neo2 (MS-6702E) ist mit dem VIA-Chipsatz K8T800 Pro ausgestattet. Für den Speicherausbau stehen vier DIMM-Slots bereit. Neben dem im Chipsatz integrierten SATA-Raid-Controller steht noch ein Promise 20579 für ein weiteres SATA-Raid zur Verfügung. Dieser unterstützt auch die Standard-Erweiterung Sata-II Phase I. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Unterstützung von Festplatten mit Native Command Queuing, die eine besserer Performance bieten sollen.
Speicherproblematik
Das Board bietet insgesamt vier DIMMs für Speichermodule. Die maximale Speichergröße gibt MSI mit 4 Gigabyte an. Allerdings sind hier einige Besonderheiten zu beachten. Werden sämtliche Speichersockel belegt, bietet nur die Konfiguration mit Single-Sided-Speichermodulen die volle Geschwindigkeit von DDR400. Da zurzeit allerdings nur 512-MByte-Module im Single-Sided-Format vorliegen, beträgt in dieser Konfiguration der maximale Speicherausbau 2 GByte. Bei Verwendung von Double-Sided-Speicher und einer Bestückung von mehr als zwei DIMM-Sockel sinkt die Speichergeschwindigkeit auf DDR333 ab. Schuld daran ist nicht das MSI-Mainboard sondern die Athlon 64-CPU, deren Speicherinterface diese Begrenzung aufweist. Zudem sinkt die Speicher-Performance bei Bestückung mit vier DDR400-Modulen. In dieser Konfiguration wird 2T Command Rate automatisch aktiv. Im Test mit den vier 512-MByte-Modulen vom deutschen Hersteller MCI (MDT 1 Bank 512 M Chip 64×8) und auch den Modulen von Crucial (CT6464Z40B) reduzierte sich die Speicherperformance von 5600 auf 4400 MByte/s.
Sinnvollerweise sollte also der Speicherausbau derzeit mit zwei identischen Modulen erfolgen. Ob der Ausbau mit vier Single-Sided-Modulen in voller Geschwindigkeit (DDR400 und 1T Command Rate) mit einem Bios-Update möglich sein wird, bleibt eher zweifelhaft, da der Speichercontroller sich ja im Athlon befindet und somit ein Bios-Update für das Mainboard nur bedingt weiterhelfen kann.
Cool ’n‘ Quiet und Lüftersteuerung
Die Ausstattung des Boards lässt kaum Wünsche offen. Neben dem schon erwähnten SATA-Raidcontroller mit Native Command Queing-Unterstützung bietet das MSI einen Gigabit-Ethernetanschluss (Realtek 8110S), zwei Firewireports, sechs USB-Anschlüsse sowie eine 7.1-Sound-Schnittstelle (Realtek ALC850).
Besonderes Lob verdient die integrierte Lüftersteuerung, die mit dem Utility Core Cell justiert werden kann. Neben einem Automatik-Modus kann der Anwender selbst die Drehzahl des CPU-Lüfters in acht Stufen regeln. Sinnvollerweise ist eine solche Regelung nur mit voller Unterstützung von Cool ’n‘ Quiet der Athlon-CPU möglich, welche das MSI-Board problemlos beherrscht. Die Leistungsaufnahme im Leerlauf liegt bei aktivierter Cool ’n‘ Quiet-Funktion bei 66 Watt (Athlon 3800+, Radeon X800 Pro, 2 x 512 MByte Speicher). Zur weiteren Geräsuchreduzierung fehlt dem MSI-Board lediglich die Aktivierung des Silent-Modus moderner Festpatten und CD/DVD-ROM-Laufwerken. Allerdings lassen sich diese Geräte mit einem Utility in den Ruhe-Modus zwingen.
Für den Aufbau eines leisen PC-Systems ist das MSI K8T Neo 2 bestens geeignet. Die Northbridge ist mit einer passiven Kühlung versehen. Der CPU-Sockel ist so angebracht, dass der Luftstrom des CPU-Lüfters direkt auf die passiven Kühlelemente der Spannungswandler gelenkt wird. Mit 66 Watt bei ruhendem Desktop und aktiviertem Cool ’n‘ Quiet ist die Leistungsaufnahme des Boards (Athlon 3800+, ATI X800 Pro) vergleichsweise gering. Ähnlich ausgestattete Prescott-Systeme benötigen etwa 90 Watt mehr.
Die Performance des Boards ist sehr gut. Etwas anderes war auch kaum zu erwarten, nachdem AMD die Presse mit dem MSI-Board für den Test der Athlon 64-Prozessoren mit Dual-Speicherinterface und Sockel 939 ausgestattet hat.
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