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Deutscher Roboter Vizeweltmeister in Lissabon

Ein Schuhkarton großer Roboter des Fraunhofer Instituts für Autonome Intelligente Systeme (AIS) ist neuer Vize-Weltmeister im Katastrophenschutz-Wettbewerb für Rettungsroboter. Der allradgetriebene KURT3D landete bei den diesjährigen Robocup-Weltmeisterschaften in Lassabon auf dem zweiten Rang.

Parallel zur Fußball-Europameisterschaft zeigten vom 28. Juni bis zum 3. Juli nicht nur 162 Fußball spielende Roboterteams ihr Können, sondern auch 15 so genannte Rescue-Roboter. Aufgabe dieser speziellen Roboter ist es, automatisch Karten der Katastrophenumgebung zu erstellen, in denen Verschüttete eingezeichnet sind. Die Rettungsroboter sollen zunächst vornehmlich als Kundschafter eingesetzt werden. Rettungskräfte erhalten dadurch einen besseren Eindruck von der Lage zerstörter Gebiete. Bisher gab es solche Systeme nur in 2D-Qualtität. Kurt vom AIS produziert hingegen dreidimensionale räumliche Bilder.

Das Szenario, für das Kurt gebaut wurde, könnte laut AIS etwa so aussehen: Während Dunkelheit in einem von Erdbeben zerstörtem Gebiet herrscht und sich Suchmannschaften aufgrund der Einsturzgefahr noch nicht vorwagen, bahnt sich Kurt seinen Weg durch die Trümmer. Gesteuert wird er von einem Operator in der Leitzentrale, der sich anhand der Bilder orientiert, die von Kurts Bordkamera übertragen werden. Schließlich entdeckt er inmitten von Schutt einen Überlebenden. Sofort sendet er die genauen Koordinaten der Fundstelle, die er mithilfe seines 3D-Laserscanners dreidimensional abgebildet hat. Die Suchmannschaften können sich aufgrund der genauen Angaben sofort auf den Weg machen.

„Unser Erfolg basiert vor allem auf den 3D-Laserscanner und unserer neuen Software, mit der man mehrere dreidimensionale Laserbilder zu einem präzisen Szenenmodell zusammensetzen kann“, kommentiert Joachim Hertzberg vom Fraunhofer AIS. „Dadurch kann nicht nur die Lage eines Opfers genau angegeben werden, sondern es können auch sämtliche Hindernisse auf dem Weg dorthin sichtbar gemacht werden“, so Hertzberg.

ZDNet.de Redaktion

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