Die International Telecommunication Union (ITU) hat bei einer dreitätigen Anti-Spam-Konferenz in Genf ein Abkommen zur grenzüberschreitenden Spam-Bekämpfung zwischen allen ITU-Mitgliedstaaten vorgeschlagen. Die ITU ist davon überzeugt als einzige Standarisierungsorganisation eine sehr wichtige Rolle im Anti-Spam-Kampf zu übernehmen, da sie praktisch alle internationalen Regierungen und Private an einen Tisch bringt. Die Konferenz dauert noch bis morgen, Donnerstag.

Im Rahmen der Konferenz wird die Spam-Problematik als eine potenzielle Gefahr für die digitale Welt dargestellt, die nach nationalen und internationalen Lösungsvorschlägen von Seiten der Regierungen, Forschung und Industrie sucht. Laut dem US-Filterspezialisten Messagelabs sind beinahe zwei von drei aller weltweit versendeten E-Mails Spam-Mails. Die Internetbranche befindet sich in einem Wettlauf mit der Zeit. Ständig versucht sie Spamwellen mit Hilfe von neuen Technologien abzublocken. Weiters möchte man in Zukunft das Bewusstsein der Internetuser für ein sicheres Internet steigern und mit Hilfe verbesserter Filtertechnologie noch mehr Spams abfangen.

Nur die wenigsten Länder besitzen ein Anti-Spam-Gesetz, das die Verbreitung von Spam einbremsen kann. Das prominenteste Beispiel für ein Spamgesetz ist der Can-Spam-Act, der zu Beginn dieses Jahres in den USA eingeführt wurde. Neben nationalen Gesetzen ist auch ein allgemein gültiges Gesetz notwendig, um eine grenzübergreifende Kooperation zwischen Regierungen zu ermöglichen, hieß es bei der Konferenz. Australien und Südkorea haben bereits vergangenes Jahr ein bilaterales Abkommen unterzeichnet, indem sich beide Länder den Austausch von Informationen und auch Ermittlungsergebnissen zusichern. Kurz vor Beginn der Anti-Spam-Konferenz gaben auch die australische Regulierungsbehörde (ACA), die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) und das britische Office of Fair Traiding and Information ein Abkommen bekannt.

ZDNet.de Redaktion

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