Um Pendlern auch während der Fahrt Online-Arbeit zu ermöglichen, testet die staatliche Fährengesellschaft aus Seattle im US-Bundesstaat Washington derzeit „schwimmende Hotspots“. Sie sollen auf Fähren zum Einsatz kommen, die Berufspendler zu ihrer Arbeit bringen. Der Fähren-Test gilt als Pilot-Projekt, um zu testen, wie viele der täglich sechs Millionen US-Amerikaner, die per öffentliche Transportmittel zur Arbeit fahren, auch unterwegs nicht von ihren Notebooks lassen können, berichtet die New York Times.
Ein schwimmender Hotspot steht bereits auf der Klickitat, einer Fähre aus dem Jahr 1927, auf dem Prüfstand. Mit Unterstützung seitens der US-Regierung soll ein ausgeweiteter Test noch zwischen Sommer und Herbst starten. Das drahtlose Service soll auf sieben Schiffen auf den drei meist frequentierten Linien angeboten werden. Insgesamt transportieren diese Fähren zwölf Millionen Passagiere pro Jahr. Damit handelt es sich, schreibt die New York Times, um das größte Internet-Experiment für Pendler aller Zeiten.
Die Fährengesellschaft arbeitet bei dem Projekt mit Mobilisa, einer 22-Mann-Entwicklerfirma aus dem benachbarten Port Townsend, zusammen. Zwischen Ablege- und Anlegestelle gibt es keinen direkten Sichtkontakt. Um das Problem zu lösen, arbeitet das System mit zwei zusätzlichen Antennen. Diese müssen so angelegt sein, dass auch Abweichungen von der Route, die durch die Gezeiten, Schiffdrehung oder anderen Bootsverkehr bedingt werden, erlaubt sind.
Der kanadische Fährentest ist nicht das einzige Wireless-Angebot für Pendler. Im Vorjahr haben in Schweden und Dänemark Gesellschaften mit dem Wi-Fi-Einsatz auf Schienen begonnen. Hotspots im Zug gibt es auch auf bestimmten Bahnverbindungen in Großbritannien. In Paris wird ein Internet-Service für Benützer der städtischen Buslinien überlegt. Und in Kalifornien und Kanada testet die kanadische PointShot Wireless drahtlosen Internet-Zugang bei zwei Zugverbindungen.
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