Sollten besuchte Links besonders markiert werden?

Nielsens Argumente für eine unterscheidbare Markierung besuchter Links sind nicht von der Hand zu weisen. Es stimmt, dass eine planlose Markierung der Links Webseiten schwieriger zu benutzen macht, besonders auf Websites, in denen die Links schon fast versteckt sind. Allerdings wirken seine Empfehlungen für die Markierung von Links etwas streng und man kann durchaus auch flexibler an die Sache herangehen.

Zuerst einmal sollte man zwischen im Fließtext eingebetteten Links und separaten Links in Navigationsleisten, Linklisten usw. unterscheiden. Nielsen räumt lediglich ein, dass Links in Navigationsleisten eine Ausnahme der allgemeinen Richtlinien darstellen könnten, im Grunde sind sie jedoch eine vollständig andere Sache.

Für Links, die in Text eingebettet sind, kann man eine Kombination aus Farbe, Fettdruck und Unterstreichung (aber nicht alle drei gleichzeitig) verwenden um sie vom umgebenden Text abzuheben. Dabei muss man sich nicht unbedingt an die standardmäßige Link-Darstellung mit unterstrichenem blauen Text halten. Häufig empfiehlt sich ein ähnlicher (hellerer) Farbton wie die primäre Textfarbe statt eine völlig neue Farbe einzuführen. Um zu betonen, dass der Link ein interaktives Element ist, kann man mithilfe eines hover-Styles für einen deutlichen Rollover-Effekt sorgen.

Die separate Markierung für besuchte Links hängt vom Inhalt der Seite ab. Falls der Inhalt darauf abzielt, die Besucher zu kurzen Abstechern auf andere Seiten anzuregen, oder wenn Links auf zugehörigen Inhalt zu verschiedenen Seiten in unterschiedlichen Kontexten erscheinen, sollte man für besuchte Links eine besondere Markierung verwenden. Üblicherweise ist dies eine weitere Variante der primären Textfarbe (normalerweise dunkler als die Text- und Linkfarbe). Wenn dagegen die Navigation der Website ohnehin einfach und klar ist, ohne dass Verwirrung darüber entstehen könnte, welche Seiten schon besucht wurden und welche nicht, kann man besuchte Links genauso wie unbesuchte Links gestalten, um für ein einheitlicheres Erscheinungsbild der Seite zu sorgen.

Wie auch immer man die Links markiert, kommt es vor allem darauf an, auf der gesamten Website konsistent zu bleiben und Verwirrung zu vermeiden, indem man die Markierung nur für Links und nicht für irgendwelchen anderen Text verwendet.

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ZDNet.de Redaktion

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