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Pioniere in der Luft II: Breitband-Internet über den Wolken

ZDNet: Jetzt ist das System aber sicher, oder?

Schweiger: In Punkto WLAN sind wir in Bezug auf die Störeinflüsse anderer Bordsysteme auf der sicheren Seite. Der Passagier muss absolut keine Angst haben, Probleme hätten die umfangreichen Tests aufgezeigt. Sonst hätten wir nie die allgemeine Betriebszulassung erhalten.

ZDNet: Auf dem Flug nach Tokio gab es zeitweise „Funklöcher“. Wie erklärt sich das?

Schweiger: Gegenwärtig befinden sich noch einige Länder mit unserem ISP Connexion by Boing in Verhandlungen. Connexion muss in allen Ländern Senderechte für den Hoheitsbereich beantragen – das mag sich vor dem Hintergrund, dass es sich um eine amerikanische Firma handelt, in einigen Staaten sehr schwierig gestalten. Tatsache ist, dass wir auf dem Weg nach Tokio über einige Bereiche geflogen sind, wo generelle Sendelizenzen nicht vorliegen. Daher war die WAN-Schnittstelle Flugzeug/Satellit temporär nicht verfügbar.

ZDNet: Nun sind wir größtenteils über ein Land, sprich Russland, geflogen. Aber dennoch ging’s da nicht immer. Dann können die Ausfälle doch nicht an den fehlenden Lizenzen gelegen haben?

Schweiger: Russland hat ja nun einige Teilrepubliken, über die wir geflogen sind. Zum anderen gibt es Zonen, in denen man den Satelliten tauschen muss. Ein Satellit kann nur eine beschränkte Zone abdecken, zwischendrin gibt’s beim Wechsel ein bis zwei Minuten Ausfall.

ZDNet: Welche Hindernisse gab es noch auf dem Weg zum fliegenden Internet?

Schweiger: Ich würde grundsätzlich nicht von Hindernissen sprechen, sondern vielmehr von Herausforderungen. Punkt Nummer eins: Es treffen viele Fachbereiche aufeinander. Da gibt es die Lufthansa Passage, die das operative Geschäft einer Airline abwickelt – das ist ein eigenständiger Bereich. Es gibt die Lufthansa Technik, die dafür zuständig ist, dass der Carrier überhaupt ins Geschäft kommt. Als neues Element kommt die IT hinzu, die mit Technologie und Implementierungen im Flugzeug für die so genannten Mehrwertdienste im Passagierraum sorgt. Den Part haben wir bei Lufthansa Systems übernommen. Diese drei Bereiche unter einen Hut zu kriegen und dann eine neue Technik im Flugzeug zu implementieren – und das Business der Airline durch den Mehrwert für den Passagier zu beleben – das ist eine sehr fordernde Aufgabe gewesen! Da hat es ein interdisziplinäres Team gebraucht, um das zu stemmen.

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ZDNet.de Redaktion

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