CNET: Wie viele Server werden zurzeit von Google betrieben? Manche sagen 100.000, andere wiederum 10.000. Wieder andere sehen in Googles Computersystem den interessantesten Aspekt des Unternehmens, weil die Suche nur eine Anwendung sei, die auf einer Plattform ausgeführt wird, mit der man praktisch alles machen kann, so zum Beispiel Gmail. Wird diese Einschätzung den Stärken von Google gerecht?
Silverstein: Natürlich ist dies ein sehr interessanter Aspekt. Die Entwicklung der Suchdienste ist eigentlich eine Entwicklung von Suchmaschinen, die auf eine nicht für die Suche entwickelte Anwendung aufgesetzt wurden. AltaVista wurde beispielsweise als Proof-of-Concept für Digital Equipment Alpha-Server entwickelt.
Wir haben über 10.000 Computer und reihen uns in eine lange Reihe kommerzieller Internetsuchmaschinen ein. In unserem Fall ist es jedoch definitiv so, dass wir unsere Infrastruktur entwickelten, um unser Suchverfahren verbessern zu können.
Da wir wussten, dass das Internet rapide wachsen würde, benötigten wir etwas, das ohne Probleme mitwachsen konnte. Wir mussten einfach skalierbare Algorithmen entwickeln, so dass wir beim Hinzufügen weiterer Computer unsere Kapazität erweitern konnten ohne dafür Code umschreiben zu müssen. Indem wir also immer dieses Konzept beibehielten, konnten wir Google von einer um etliche Größenordnungen kleineren – tausendmal kleineren – Struktur in den Anfangstagen unseres Unternehmens zu seiner heutigen Größe entwickeln.
» Gmail versucht, private Informationen zu durchsuchen – das ist unser erster echter Vorstoß in dieses Gebiet. « |
Dabei fanden wir heraus, dass viele dieser Methoden auch für die allgemeinere Aufgabe der Bereitstellung großer Informationsmengen nützlich sind. Gmail ist das perfekte Beispiel hierfür. Diese Masse an Informationen könnte so groß wie das Internet oder insgesamt sogar noch größer sein. Wir haben das technische Know-how, um auch das zu bewältigen.
CNET: Und an welchen weiteren Anwendungen arbeitet Google im Moment?
Silverstein: Ich kann hierzu nichts Genaues sagen. Es geht jedoch in Richtung der von mir erwähnten Entwicklungen: Immer mehr Arten von Informationen werden zur Verfügung gestellt. Gmail versucht, private Informationen zu durchsuchen – das ist unser erster echter Vorstoß in dieses Gebiet.
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CNET: Was haben Sie aus den negativen Reaktionen der Datenschutzverfechter und inzwischen auch des Gesetzgebers auf Gmail gelernt?
Silverstein: Was ich gelernt habe, ist, dass Google eine sehr wichtige Rolle im Leben der Menschen spielt, weshalb sie das Recht haben, sich darüber aufzuregen. Ich erinnere mich an das letzte Mal, als Google viel Wirbel verursachte – als wir die Usenet-Archive von Deja.com erwarben. Die Usenet-Gemeinde lief Sturm gegen die Folgen dieses Kaufs für die Zukunft des Usenets und den Zugriff auf die Informationen.
Mit der Zeit war das Produkt weniger fremd und die Usenet-Gemeinde konnte mit ihm herumspielen und sehen, dass es eigentlich richtig gut ist. Der Aufruhr ließ schließlich nach, und so bin ich zuversichtlich, dass sich das Gleiche auch in diesem Fall wiederholen wird. Jedes Unternehmen sollte die Themen, die den Menschen am Herz liegen, ernst nehmen. Meiner Ansicht nach tun wir das.
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