Michael Dell tritt ab. 20 Jahr nach Gründung seines Unternehmens übergibt er den Posten des Vorstandsvorsitzenden an Kevin Rollins, der bislang als President agierte. Dell selbst wechselt nach der nächsten Hauptversammlung in den Aufsichtsrat.
Der Gründer hält noch ein Aktienpaket von rund zehn Prozent, was einem Wert von etwa neun Milliarden Dollar entscpricht. Dell hatte den Wechsel bereits im März angekündigt. Bei der Gründung vor 20 Jahren musste sich Michael Dell noch 1000 Dollar von seinem Vater leihen, um starten zu können. Der 19-jährige Jungunternehmer brach sein Medizinstudium ab und konzentrierte sich auf den Direktvertrieb von PCs.
Anders als bei IBM soll der Führungswechsel bei Dell ruhiger verlaufen. Rollins übernimmt das Unternehmen in einer guten Verfassung, außerdem ist der Firma schon seit Jahren verbunden. Seit drei Jahren ist er President und Chief Operating Officer.
In der Dotcom-Krise hat sich Dell auf sein Kerngeschäft konzentriert: Während die Branche schwächelte, achtete der Direktvertriebler weiter auf Kostenreduzierungen, hielt die Ausgaben für Forschung und Entwicklung wie schon in den Jahren zuvor niedrig und setzte einen Schwerpunkt auf Qualität. Die Strategie zahlte sich aus: Dell war im ersten Quartal der führende PC-Hersteller und ist seit zehn Jahren in Folge profitabel.
Der 51-jährige Rollins wird, so die Erwartungen der Branche, vielleicht am einen oder anderen Rädchen drehen, die Strategie an sich aber unverändert lassen. In den letzten Jahren hat sich Dell auch im Geschäft mit Servern und Speichersystemen stark gemacht, ohne dabei die Endverbraucher aus dem Auge zu verlieren – in diesem Segment werden seit einiger Zeit auch Flachbild-Fernseher und Drucker an.
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