Real Networks hackt Ipod

Real Networks will mit „Harmony“ heute eine neue Version seiner Abspielsoftware vorstellen, die durch einen Hack auch zu den proprietären DRM-Technologien von Apples Ipod kompatibel sein soll. Im April hatte Real-CEO Rob Glaser Apple-Boss Steve Jobs vorgeschlagen, eine Anti-Microsoft-Allianz im Bereich digitale Musik zu schmieden, sich von Jobs aber prompt eine Abfuhr geholt.

Glaser wollte durch die Lizenzierung der Ipod-DRM-Technologie erreichen, dass auch die im Downloadservice von Real verkauften Songs auf Apples populärem Player abgespielt werden können. Da Apple sowohl den Markt für Downloaddienste als auch für Player dominiert, hat Jobs solche Deals derzeit nicht nötig und will sich die gewinnbringende Kombination exklusiv sichern.

„Das ist eine natürliche Fortführung einer Entscheidung, die wir vor zwei Jahren in Bezug auf verschiedene Formate getroffen haben“, erklärt Richard Wolpert das Vorgehen von Real. „Wir glauben, dass sich Angebotsvielfalt für Verbraucher gegenüber proprietären Formaten durchsetzt.“

Die neue Harmony-Version von Reals Abspielsoftware prüft beim Kauf eines Songs aus dem hauseigenen Music Store, welcher mobile Player an den PC angeschlossen ist und wandelt die Datei in das passende Format um. Durch die Lizenzierung des Formats hat sich Real Zugang zu Windows Media-kompatiblen Playern verschafft, die Kompatibilität zum Ipod konnte mangels Interesse von Apple nur durch einen Hack ermöglicht werden.

Ob diese Aktion noch juristische Konsequenzen nach sich zieht, ist derzeit noch unklar. Einem Rechtsexperten zufolge wurden in der Vergangenheit verschiedene Urteile darüber gefällt, bis zu welchem Grad „Reverse Engineering“ zulässig ist. „Wenn sich Apple aggressiv verhält, werden wir einige Rechtsstreitigkeiten erleben“, so ein Patentanwalt aus Boston.

ZDNet.de Redaktion

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