ZDNet: Als Software- und Entwicklungschef sind Sie bei Salesforce die entscheidende Person – trotzdem sitzen Sie nicht im Board of Directors.
Harris: Unser Board of Directors war seit jeher mit auswärtigen Kräften besetzt, mit Ausnahme von Marc natürlich. Schon früh hatten wir bekannte Investoren im Board, es hat sich mit der Zeit zudem ziemlich verändert. Mein Platz ist nahe am Produkt, zudem habe ich bereits alles an Energie in dieses Unternehmen gesteckt. Im Board sollten auswärtige Unterstützer sitzen, die sich langfristig engagieren wollen.
ZDNet: Wie war das vor einem Monat, als Sie an die Börse gegangen sind?
Harris: Der nächste Tag war surreal! Wir gingen alle zurück an unsere Arbeit und fragten uns, ob das alles wirklich geschehen sei. Wir waren todmüde, gleichzeitig aber aufgekratzt. Das war schließlich ein Meilenstein für uns!
ZDNet: Ihren Platz sehen Sie aber eher im Hintergrund, richtig?
Harris: Ich bin keine Verkäufernatur und könnte daher – nur als Beispiel – kein Chief of Sales sein. Ich mag es, ein Produkt zu entwickeln und dabei in engem Kontakt zu den Kunden zu stehen. So verstehe ich, was Sie wollen. Ich gehe also nicht raus, um für mein Unternehmen zu werben, sondern eher, um mit unseren Kunden zu sprechen und auf sie zu hören.
ZDNet: Und hat das Schreiben von Programmen für Sie eine gewisse Ähnlichkeit zum Verfassen von Gedichten? Ich verweise erneut auf Ihr Studium…
Harris: Die Verbindung besteht wohl darin, dass es bei beidem darum geht, etwas zu erschaffen. Einige Leute mögen es, Geld aus Geld zu machen. Mein Ding ist es, Software zu schreiben. Das ist mir wichtig und ich ziehe daraus meine Befriedigung. Ähnlich verhält es sich mit der Literatur, da kann man auch eine Menge für sich herausziehen.
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