Das ostdeutsche Software-Unternehmen Intershop muss schnell in die Schwarzen Zahlen kommen – sonst droht die Insolvenz. Ganz am Schluss einer heute versandten Adhoc ist ein Satz mit Sprengkraft zu finden: „Intershop erwartet für das Geschäftsjahr 2004 weiterhin ein ausgeglichenes Nettoergebnis, wobei das kurzfristige Erreichen dieses Ziels im Hinblick auf die reduzierten frei verfügbaren liquiden Mittel für den Fortbestand des Unternehmens unabdingbar sind“ – mit anderen Worten: Verfehlt die AG ihre Ziele, droht das Aus.
Im zweiten Quartal 2004 stieg der Umsatz gegenüber dem Vorquartal um zwölf Prozent auf 4,9 Millionen Euro. Aufgrund gestiegener Umsätze und verringerten Gesamtbetriebskosten reduzierte die Firma ihren Netto-Verlust von 2,5 Millionen auf 100.000 Euro.
Die Gesamtliquidität des Unternehmens ging allerdings weiter zurück – von 10,9 auf 8,4 Millionen Euro zum 30. Juni 2004. „Intershop gelang es im zweiten Quartal 2004 seine Lizenzerlöse gegenüber dem Vorquartal zu verdoppeln“, kommentierte Vorstandschef Jürgen Schöttler das Ergebnis. Ausserdem habe das Unternehmen seine Gesamtbetriebskosten im zweiten Quartal 2004 um 18 Prozent gegenüber dem Vorquartal senken können.
Die bereits gebeutelte Aktie reagierte auf die Mitteilung kaum – sie notierte unverändert bei 1,51 Euro. Im März 2000 mussten noch 677 Euro für das Papier gezahlt werden.
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