Der Athlon XP-M 2400+ entspricht mit der Verfügbarkeit von Mobile Athlon 64-Prozessoren seit Jahresbeginn 2004 nicht mehr dem aktuellen Stand im Portfolio von Hersteller AMD. Dennoch ist er natürlich eine solide CPU für ein Low-end-Notebook wie das Averatec 6200, und von Low-end kann man bei einem empfohlenen Verkaufspreis von 1149 Euro ohne Naserümpfen sprechen.
Gehemmt wird der XP-M 2400+ vor allem durch die Shared-Memory-Grafiklösung Sis M741, und zwar in doppelter Hinsicht: Zum einen belegt diese Grafik bis zu 64 MByte des Hauptspeichers, der damit für andere Aufgaben nicht mehr zur Verfügung steht, zum anderen schwächelt sie selbst, was 1176 Punkte im 3DMark 2001 SE belegen. Selbst Shared-Memory-Lösungen wie die von Intel können das Doppelte dieser Punktzahl erreichen, aktuelle Grafikchips für Notebooks mit 64 MByte eigenem Speicher das acht- bis neunfache.
Obwohl das Averatec 6200 also ein solides DVD-Notebook ist, empfiehlt es sich nicht für Multimedia-Anwendungen oder speziell Spiele.
Mit dem Business Winstone 2002 wird die Leistung eines Notzebooks beim Einsatz alltäglicher Standard-Software wie Word, Excel, Mail-Client oder Browser getestet. Das 6200 erreicht 26,5 Punkte, was seinen Einsatz als Arbeitsplattform nicht infrage stellt, aber doch wieder dem Low-end-Bereich entspricht.
Das Averatec-Notebook ist mit rund 2,75 Kilo relativ leicht für seine Preisklasse – die meisten Vertreter der Elektromarkt-Notebooks unter 1500 Euro wiegen über drei Kilo. Allerdings hat bei der Gewichtsabstimmung auch nur ein Standard-Akku mit 4400 mAh ins Gehäuse gepasst. Den saugen der Prozessor und vermutlich vor allem ein nicht gerade Energie-optimiertes Display schnell leer – in einer Stunde und zehn Minuten. Käufer des Averatec 6200 sollten darauf achten, beim Arbeiten immer eine Steckdose in der Nähe zu wissen – selbst wenn man mit defensiven Einstellungen 20 Minuten mehr Laufzeit herausbekomen kann.
Die kurze Akku-Laufzeit gilt allerdings nicht für den CD/DVD-Player-Modus, der ohne Booten des Betriebssystems und ohne Auslastung des Prozessors auskommt. Für diesem Modus drückt man einen Einschaltknopf an der Vorderseite, woraufhin das Laufwerk geöffnet werden kann. Die Bedienung erfolgt komfortabel über die Fernbedienung oder die Tasten an der Gehäusevorderseite. Hier gibt Averatec eine Laufzeit von 4,5 Stunden an, also ausreichend für zwei bis drei DVDs, und es gibt keinen Grund, diese Angabe zu bezweifeln. Im Test wurden zwei Super-Video-CDs und zwei Audio-CDs in Folge abgespielt.
Neben der guten Laufzeit im Player-Modus ist erfreulich, dass das Gerät überhaupt auch Video-CDs liest – und nicht nur DVDs. Auch MP3-Tracks können abgespielt und JPEG-Bilddateien angezeigt werden – über einen eingebauten Dateimanager werden die Ordner und Dateien selektiert. Allerdings wirken die Lautsprecher als limitierender Faktor – bei etwas größerer Lautstärke, wie sie nötig ist, sobald drei oder mehr Zuschauer im Raum sitzen, hallt die Stereo-Ausgabe des Notebooks unangenehm blechern nach, und man sollte externe Boxen verwenden – im Test kam die schlichte CD-Hülle mit eingebauten Lautsprechern von TDK zum Einsatz, die dem integrierten Klang dennoch haushoch überlegen war.
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