ViM für Programmierer – Teil 1

ViM bringt einen leistungsfähigen Datei-Explorer mit, der das Finden und Öffnen von Dateien zur Bearbeitung deutlich erleichtert. Um zu sehen, wie das funktioniert, gibt man im ViM-Editor folgenden Befehl ein:


:edit .

Damit wird eine Dateiliste des aktuellen Verzeichnisses erstellt. Diese Dateiliste ist Teil eines einfachen, aber voll funktionsfähigen Dateimanagers, der in ViM integriert ist und sich hervorragend eignet, um schnell eine Datei in einem anderen Verzeichnis des Dateisystems zu suchen und zu öffnen (besonders wenn man sich über den genauen Dateinamen nicht hundertprozentig sicher ist).

Sobald der Dateimanager geöffnet ist, kann man mit den Pfeiltasten zwischen Dateien und Verzeichnissen navigieren und mit der Eingabetaste eine Datei zur Bearbeitung auswählen. Innerhalb des Datei-Explorers kann man mit der Taste „i“ zwischen der Anzeige von Zeitstempeln und Daten hin- und herschalten, was sehr praktisch ist, wenn man die zuletzt bearbeitete Datei sucht.

Verwendung von Zeilennummern

Häufig enthalten die von einem Script erzeugten Fehlermeldungen Zeilennummern, die angeben, wo im Code der Fehler ausgelöst wurde. Standardmäßig zeigt ViM im Eingabemodus allerdings keine Zeilennummern an. Hierzu muss man den folgenden Befehl eingeben:


:set number

Dadurch fügt ViM vor jeder Zeile einer Datei eine Zeilennummer ein. Diese Funktion ist zum gleichzeitigen Testen und Debuggen von Code auf zwei Konsolen äußerst nützlich. So kann man schnell zu den „schadhaften“ Codezeilen springen.

Um herauszufinden, welche Zeile einer Datei man gerade bearbeitet, gibt man <Strg>-g ein und wirft einen Blick auf die Statuszeile. Dort zeigt ViM eine Meldung an, die statistische Angaben zur Gesamtzahl der Zeilen der Datei sowie die aktuelle Zeilennummer enthält.

Selbst mit eingeschalteten Zeilennummern kann man sich die Benutzung der Tasten <Bild ↑> und <Bild ↓> häufig sparen, indem man die eingebauten Tastenkürzel von ViM verwendet um direkt in eine bestimmte Zeile des Scripts zu springen:

  • Um zu einer bestimmten Zeile zu springen, gibt man die Zeilennummer ein und drückt dann <Umschalttaste>-g. Um zum Beispiel zu Zeile 26 zu springen, gibt man 26<Umschalttaste>-g ein.
  • Um zum Anfang der Datei zu springen, gibt man gg ein.
  • Um zum Ende der Datei zu springen, gibt man <Umschalttaste>-g ein.

Die Anzeige der Zeilennummern schaltet man mit dem folgenden Befehl wieder aus:


:set nonumber

Dann wird alles wieder wie gehabt angezeigt.

Es gibt noch viel mehr Tricks, mit denen man effizienter programmieren kann: Arbeiten mit mehreren Fenstern, Dateivergleich, Mustersuche und Ersetzen. Teil 2 dieses Artikels wird diese Themen behandeln.

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ZDNet.de Redaktion

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