Mit einer Kombination der Formate CD und DVD will die Musikindustrie gegen den Absatzrückgang bei Tonträgern kämpfen. Die vier Major Labels Universal Music Group, Sony BMG, EMI und Warner Music Group haben die Markteinführung der „Dual Disc“ beschlossen, einem Hybrid-Format, das auf einer Seite CD, auf der anderen Seite DVD ist. Die ersten Veröffentlichungen auf Dual Disc sollen im Oktober in den Handel kommen. Die Musikindustrie setzt große Hoffnungen auf das neue Format, das den Musikkonsumenten wieder das Gefühl geben soll, für ihr Geld auch angemessene Leistung zu bekommen.
„Mit der Kombination von Video, Surround-Sound und Web-Connectivity in einer Disk bieten wir unseren Künstlern eine breitere Palette zur Darstellung ihrer kreativen Visionen und geben gleichzeitig den Konsumenten was sie wollen – größeren Wert durch einzigartigen Content“, sagte Andrew Lack, CEO von Sony-BMG in einem Statement. Der Preis der Dual Disc soll etwa dem Preis der Musik-CD entsprechen. Auf der CD-Seite werden die üblichen Alben zu hören sein, auf der DVD-Seite sollen eine verbesserte Tonqualität (wie auf DVD-Audio) sowie Musikvideos und Bonusmaterial geboten werden.
Die Labels erwarten kaum technische Probleme bei der Markteinführung, weil die Dual Disc mit nahezu allen gängigen CD- und DVD-Playern kompatibel sei. Die Dual Disc ist allerdings ein wenig dicker als eine herkömmliche CD und könnte daher bei etwa einem Prozent der User Abspielprobleme verursachen, meinen Experten laut Wall Street Journal. Dieser Prozentsatz unterscheide sich aber nicht wesentlich von der Zahl der Probleme, die auch mit handelsüblichen CDs auftreten. In der Vergangenheit hat die CD allen Angriffen qualitativ besserer Nachfolger getrotzt. So konnten sich neue Formate wie DVD-Audio und Super Audio CD (SACD) bei der breiten Masse der Konsumenten bisher nicht durchsetzen.
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