Kampf um Online-Musik verschärft sich

Der Kampf um den Markt für Online-Musik wird ab nächster Woche heiß. Bisher hat Apple den Markt dominiert und mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent bei Online-Musik und 25 bis 30 Prozent bei digitalen Musik-Playern die Konkurrenz alt aussehen lassen. Die nächsten Jahre werden aber für den Marktführer Apple nicht so einfach werden wie das Jahr seit dem Start des Itunes Music Store, berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ) heute.

Zwar war Apple schon bisher mit einer „Alle gegen einen“-Situation konfrontiert, aber bis Jahresende betreten einige Marketing-Riesen das Feld, die das Potenzial haben, Apple nicht nur das Wasser zu reichen, sondern es auch abzugraben. Den Start macht in der kommenden Woche Microsoft.

„Außer Apple hat bis jetzt niemand wirklich ernsthafte Werbung in diesem Markt betrieben“, meint der Musicnet-Chef Alain McGlade. Dass das so bleibt ist angesichts des für kommenden Donnerstag geplanten Launch des Online-Musikservices von MSN unwahrscheinlich. Microsoft steht für die Promotion die meistbesuchte Website der USA zur Verfügung und darüber hinaus plant der IT-Riese die Kompatibilitäts-Kampagne „Plays for sure“. Microsoft ist der gefährlichste Gegner von Apple. Die beiden Unternehmen kämpfen erneut um die Durchsetzung ihrer Technologie als Industriestandard: Apple für das AAC-Format, Microsoft für das WMA-Format.

Dabei hat Apple zwar einen Startvorteil, aber Microsoft setzt auf die breite Kompatibilität seines Dienstes und seines Formates. Der MSN-Musikservice soll für digitale Musik-Player von einer breiten Palette von Herstellern kompatibel sein, wovon sich Microsoft einen Vorteil verspricht. Apples Itunes ist hingegen nur auf den Ipod zugeschnitten. Eine Ausgangssituation, die an Zeiten erinnert, bevor das MS-Betriebssystem Windows seinen Siegeszug um die Welt startete. Allerdings kann auch Apple Erfolge vorweisen. So wird für heute der Launch des HP-Ipods erwartet, den der Konzern in Lizenz produziert. Ein Push für das AAC-Format.

Bis Jahresende will laut WSJ auch Yahoo mit einem eigenen Online-Musikservice starten, ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Konkurrent mit großem Marketingpotenzial im Web. Mit MTV könnte zudem auch ein Markenunternehmen den Markt betreten, das Apple im Lifestyle-Segment das Wasser reichen kann. „In zwei Jahren wird der Marktführer von heute möglicherweise nicht mehr den Markt anführen“, meint der Analyst Paul-Jon McNealy von American Technology Research zum WSJ.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

1 Tag ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

2 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

2 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

2 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

3 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

4 Tagen ago