Der US-Telekommunikationsausrüster Lucent Technologies darf sich über eine Steuerrückzahlung in der Höhe von 816 Millionen Dollar freuen. Eine entsprechende Vereinbarung, die in Zusammenhang mit dem Crash des Technologie-Marktes Ende der 90er Jahre steht, hat das Unternehmen mit der US-Finanzbehörde getroffen. Dies teilte das Unternehmen heute mit.
Im Hinblick auf die katastrophalen Verluste, die der Niedergang der IT-Branche damals mit sich brachte, ermöglicht ein Gesetz aus dem Jahr 2002 Unternehmen Verluste aus dem Geschäftsjahr 2001 gegen Steuerzahlungen aus den profitablen 90er Jahren auszugleichen. Dieser Austausch verlängert automatisch die Frist, in der ein Unternehmen seine Verluste einbringen kann auf bis zu fünf Jahre.
Lucent kann so seine Verluste aus dem Jahr 2001, die bis zu 20 Milliarden Dollar betrugen, gegen Steuerzahlungen bis in das Jahr 1996 zurückverrechnen. „Es ist zwar noch nicht zu Ende, einige Hürden sind noch zu überwinden, aber wir sind sehr froh diese verlockende Vereinbarung getroffen zu haben“, sagte der Pressesprecher von Lucent, Bill Price.
Neben Lucent Technologies, welches die Rückzahlungen noch im Geschäftsjahr 2005 erwartet, könnten bald weitere Unternehmen wie Qwest Communications International und MCI saftige Steuerrückzahlungen erhalten. Kritik an dieser Praxis kommt von Nonprofitorganisationen, die das Gesetz als ungerechtfertigte Belohnung für die Maßlosigkeit der Unternehmen während des Booms sehen, die letztendlich zu Lasten der Steuerzahler geht.
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