Apple, durch seinen Erfolg mit dem Itunes Music Store und dem zum Kultobjekt avancierten Ipod derzeit auf Erfolgskurs, hat eine erste Einschätzung zum konkurrierenden Musik-Downloadservice „MSN Music“ gegeben. So verfüge das Microsoft-Angebot über weniger Features und habe weniger Songs im Angebot als der Itunes Music Store.
Besonders schwer wiegt laut Eddie Cue, Vice President of Applications, ein anderes Problem: „Das größte Problem könnte sein, dass die heruntergeladenen Songs nicht auf dem Ipod abgespielt werden können“, so Cue. Freilich hat Apple durch seine Weigerung, eine DRM-Lizenz für den Ipod zu vergeben, selbst für dieses „Problem“ gesorgt.
Seit dem fulminanten Start im April 2003 hat Apples Itunes Music Store rund 125 Millionen Songs verkauft und rangiert weit vor Konkurrenten wie Napster und Musicmatch. Während dieser Vorsprung kurzfristig durch das neue MSN-Angebot wohl nicht aufgeholt werden kann, hat auch Microsoft einige Trümpfe in der Hand.
So sind die Redmonder nicht nur Musik-Verkäufer, sondern auch Plattformanbieter. Neben MSN Music nutzen auch Dienste wie Napster und Musicnow die Windows Media-Plattform des Unternehmens. Zudem setzt Microsoft auch auf den Vertrieb von Video und ermöglicht durch seine DRM-Technologie „Janus“ die Vermietung ganzer Musik-Kataloge, die auch auf tragbaren Playern abgespielt werden können.
Apple schätzt die Erfolgsaussichten beider Features jedoch nichts besonders hoch ein. Die Verbraucher seien von mobilem Video nicht besonders begeistert, sagt Greg Joswiak von Apple. Er verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass Sony zwar über 200 Millionen Walkman verkauft habe, aber kaum portable TVs.
Dies Auseinandersetzung, ob portables Video nun wichtig ist oder nicht, wird auch auf höchster Ebene ausgetragen. Auf die Aussage von Apple-CEO Steve Jobs, mobiles Video sei nicht wichtig, antwortete Bill Gates in einem Business Week-Interview: „Fragen Sie Kinder, die während einer zweistündigen Autofahrt auf der Rückbank sitzen, ob sie ihre Videos dabei haben möchten. Meine Kinder würden zustimmen“, so Gates. „Ich nehme an, Steves Kinder würden nur Bach und Mozart hören. Aber meine wollen ‚Findet Nemo‘ sehen. Ich weiß nicht, wer es gemacht hat, aber es ist wirklich ein niedliches Video“, sagte der Microsoft-Gründer in Anspielung auf das erfolgreiche Engagement von Jobs in der Filmbranche.
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