Für die nächste Generation der Spielkonsolen von Sony, Nintendo und Microsoft wird es weniger Spiele geben als für die derzeit im Handel erhältlichen Geräte. Davon zeigten sich Game-Entwickler auf dem European Developers Forum in London überzeugt, berichtet die „BBC“. Demnach werden die erhöhten Anforderungen an Spiele für die nächste Konsolengeneration die Entwickler vor allem bei Produktionszeit und -kosten vor Herausforderungen stellen.
„Wir haben festgestellt, dass alles bei der Produktion eine wirklich lange Zeit in Anspruch nimmt“, zitiert die BBC den Entwickler Tameem Antoniades. Die Erwartungen an die neuen Spiele, vor allem in puncto Realismus, seien enorm hoch. Waren bisher für ein PS2- oder Xbox-Game etwa 400 bis 500 Mann-Monate an Arbeit notwendig, so müsse nun mit mindestens 1.500 Mann-Monaten an Arbeit gerechnet werden. Dadurch sei eine Vorbereitungszeit von bis zu zwei Jahren erforderlich bis ein Game in die Produktion geht.
Das bedeutet eine Kostenexplosion, die auch nicht durch eine Preiserhöhung kompensiert werden könne. Schon jetzt seien Konsolenspiele relativ teuer, so Antoniades. Damit ein Game zum Hit werde, müssen künftig weit über eine Mio. Kopien verkauft werden. Das dürfte zahlreiche kleinere Game-Softwareproduzenten vor finanzielle Probleme stellen. Damit ein Massenpublikum erreicht werde, sei es nicht mehr vorrangiges Ziel eines Games den Spieler „herauszufordern“, sondern ihn zu unterhalten und „emotionale Erlebnisse“ zu schaffen. Nur so könnten die nötigen Stückzahlen verkauft werden, so Antoniades. Das verändere aber auch die Art und Weise, wie Menschen Spiele sehen.
Einen ersten Vorgeschmack auf die Spiele für die neuen Konsolen werden Gamer wohl erst auf der E3 Gameexpo im Mai 2005 in Los Angeles bekommen. Die neuen Spiele sollen weit mehr können als bisherige Games. Die dazugehörigen Konsolen werden aber wohl erst Ende 2005 oder sogar später auf den Markt kommen.
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