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IDF: Intel zeigt Dual-Core-Chip für Desktop-PCs

Nun also doch: Am zweiten Tag des Intel Developer Forums hat Desktop-Chef Bill Siu einen Dual-Core-Prozessor gezeigt, der in einem Mainboard mit 915-Chipsatz betrieben wird. Viele Journalisten hatten die Vorführung der Dual-Core-Desktop-Lösung bereits für den ersten IDF-Tag erwartet.

Die CPU-Belastung von drei PCs, die gleichzeitig jeweils drei Videostreams darstellen, zeigen die Unterschiede zwischen den diversen Plattformen. Der Centrino ist bei diesem Test mit 100 Prozent belastet. Der Pentium 4 mit Hyperthreading musste hierfür etwa 80 Prozent seiner Ressourcen zur Verfügung stellen. Der Desktop-Chip mit zwei CPU-Kernen war hingegen nur zur Hälfte ausgelastet.

Der Taskmanager zeigte bei dem Dual-Core-Chip erstaunlicherweise nur zwei CPUs – genauso wie beim P4 mit Hyperthreading. Intel-Sprecher Christian Anderka erklärte gegenüber ZDNet, dass man noch nicht alles über den Dual-Core-Chip zum jetzigen Zeitpunkt verraten wolle – es bleibt also offen, welche Architektur beim Dual-Core-Desktop-Prozessor von Intel zum Einsatz kommen wird.

Denkbar sind zwei Alternativen: Entweder basiert der Dual-Core-Chip auf der aktuellen P4-Architektur und Hyperthreading war ausgeschaltet, so dass im Taskmanager auch nur zwei CPUs angezeigt wurden. Mit Hyperthreading hätten dort vier CPUs erscheinen müssen. Oder aber der Dual-Desktop-Core basiert auf der Centrino-Architektur Dothan. Dieser Chip beherrscht zwar kein Hyperthreading – daher auch nur zwei CPUs im Taskmanager-, hat aber gegenüber dem P4-Prescott einen klaren Vorteil bei der Leistungsaufnahme.

Dual-Core-Benchmark
Testsystem Single Core ohne Hyperthreading (Centrino) Dual-Core-Prozessor ohne Hyperthreading Pentium 4 mit Hyperthreading
CPU-Auslastung 100 Prozent 45 Prozent 79 Prozent

Intels derzeitiger Pentium 4 benötigt schon als Single-Core-Lösung mehr als 100 Watt Leistung. Eine Dual-Core-Lösung würde im gegenwärtigen Herstellungsverfahren von 90 Nanometer einfach zu viel Leistung benötigen, als dass man daraus einen Dual-Core-Chip machen könnte. Die Verkleinerung der Strukturen auf 65 Nanometer würde nach derzeitigen Schätzungen eine etwa 30 Prozent günstigere Leistungsaufnahme bieten. Geht man zudem davon aus, dass Dual-Core-Chips auf P4-Basis nicht mit der maximalen Taktfrequenz von derzeit 3,6 GHz betrieben werden, sondern niedriger getaktet werden, erscheint eine Dual-Core-Lösung auf P4-Basis möglich. Wird zudem Hyperthreading ausgeschaltet, kann man nochmals ein paar Watt sparen und spart zudem ein wenig Verkehr auf dem engen Prozessorbus. Eine Lösung auf Basis der Centrino-Architektur wäre aber auch denkbar.

Was ist drin? P4-Dual-Core oder Dothan mit zwei Kernen
ZDNet.de Redaktion

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