Nach einer Studie des Markforschungsinstituts Techtel ist das Image von Oracle unter 765 befragten IT-Entscheidern auf ein Zwölf-Jahres-Tief gesunken. Weniger als 50 Prozent gaben an, dass sie Oracle vertrauen. Der Vergleichswert von IBM lag bei über 80 Prozent, so Bill Schaub, einer der Autoren der Studie.
Aber auch andere Unternehmen kamen in der Studie schlecht weg. So stehe es auch mit dem Image von Microsoft, SAP und Computer Associates nicht zum Besten. Bei IBM, Symantec und Adobe sehe es dagegen deutlich besser aus.
Schaub sagte, dass Oracle in der Studie eine Sonderrolle einnehme, da sich das Image des Unternehmens seit rund einem Jahr kontinuierlich im Abwärtstrend befinde. Zwar wurden die Teilnehmer der Umfrage nicht nach weitergehenden Erklärungen ihrer Antworten gefragt, Schaub sieht die Entwicklung bei Oracle aber in Zusammenhang mit der seit rund 16 Monaten laufenden Übernahmeschlacht um Peoplesoft. „Mit dem Übernahmeversuch hat sich Oracle sicher keinen Gefallen getan“, so Schaub.
Während der gerichtlichen Auseinandersetzung mit dem US-Justizministerium wurden Geschäftspraktiken bekannt, die zwar nicht nur bei Oracle an der Tagesordnung sind, Kunden des Unternehmens jedoch ernsthaft verärgert haben könnten. So kam in Zusammenhang mit dem Prozess ans Tageslicht, dass sowohl Oracle als auch Konkurrenten manchen Kunden erhebliche Rabatte eingeräumt haben.
Schaub ging sogar noch einen Schritt weiter und stellte die Imageprobleme als Vorbote sinkender Verkäufe und Gewinne von Oracle dar. Der Studie zufolge stagniere das Wachstum bei Oracles Datenbank-Produkten, während die Konkurrenten IBM und Microsoft zulegen konnten.
Analysten von „Piper Jaffray“ nahmen die Studie zum Anlass, die Oracle-Aktie von „outperform“ auf „market perform“ herunterzustufen. An der Wall Street gab das Papier daraufhin um 2 Prozent nach und schloss am Mittwoch bei 9,86 Dollar. Das Unternehmen will die Zahlen für sein erstes Geschäftsquartal am kommenden Dienstag veröffentlichen.
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